Seit ein paar Wochen arbeite ich intensiv daran, meinen Blog mit Leben zu füllen. Zwei bis drei Artikel möchte ich pro Woche veröffentlichen. Eine ganze Menge, wenn man das auf das restliche Jahr hochrechnet.
Knapp 100 Blogposts, um genau zu sein.
Und da ich meinen Lesern gerne einen Mehrwert bieten möchte, brauche ich so einige gute Ideen. Ich bin zwar Autorin, aber ständig nur übers Schreiben und meine Fortschritte und Probleme zu schreiben, wird ziemlich schnell langweilig. Vor allem für die Leser, die primär wegen meiner Bücher hier sind.
Deswegen habe ich nach einigen Brainstorming-Sessions vier Content-Kategorien entwickelt, die es mir als Autorin erleichtern, neue Ideen für Posts zu entwickeln. Nicht nur für den Blog, sondern auch für Instagram, YouTube und Facebook.
Ich bin keine Expertin auf dem Gebiet und diese Kategorien dienen auch nicht dazu, euch möglichst viele Pageviews einzubringen. Sie dienen der Ideenentwicklung, denn auch beim Bloggen kann die Angst vor dem weißen Bildschirm (oder dem leeren Blogeintrag) ganz schön lästig sein.
Das Ziel meines Blogs
Bevor ich die Kategorien mit euch teile, möchte ich euch noch kurz erzählen, was ich mit meinem Blog bezwecken möchte. Das Ziel zu kennen ist nämlich nicht nur beim Schreiben wichtig. Auch in der Welt der Social Networks solltet ihr wissen, was ihr mit eurem Profil bezwecken möchtet. Euch mit Autorenkollegen austauschen oder neue Leser gewinnen?
Mit meinem Blog will ich in erster Linie Content für meine Leser kreieren, der sie noch tiefer in die Welten aus meinen Büchern eindringen lässt. Rezepte, Charaktervorstellungen, aber auch, was mich überhaupt inspiriert hat, dieses oder jenes Buch zu schreiben. Ich hoffe, dass meine Leser so eine tiefere Bindung zu meinen Büchern aufbauen, aber auch gleichzeitig mich als Autorin und Mensch kennenlernen können.
Manche dieser Beiträge sind gezielt so gestaltet, dass sie auch ganz neue Leser anlocken, die vermutlich noch nichts von mir oder meinen Büchern gehört haben. Trotzdem sind diese Posts auch für bestehende Leser interessant.
Andere Beiträge dagegen sind vor allem zur Bewerbung meiner Bücher gedacht und wieder andere zielen auf meine lieben Autorenkollegen ab und geben Tipps und Erfahrungen weiter, die ich bei meinen Experimenten und Projekten gesammelt habe.
Es ist kein aktives Verkaufen im Sinne von: Hier ist mein Buch. Kauft, kauft, kauft!
Es ist eher ein indirektes Verkaufen, ein Vorschlagen und anteasern. Wer Lust hat, kann mit einem Klick auf die eingefügten Links und Bilder gerne mehr über meine Bücher erfahren, sie vielleicht sogar kaufen, aber es ist weniger nervig. Und vielleicht für diejenigen unter euch, die das “aktive Verkaufen” hassen, eine gute Alternative, bei der alle was von haben.
Die 4 Content-Kategorien
Im Prinzip sind diese Kategorien nicht wirklich neu. Es ist alles schon einmal dagewesen, aber mir hat es geholfen, die unterschiedlichen Formate und Post-Ideen auf diese Weise zu ordnen. Und einen ganzen Haufen neuer Ideen zu meiner Liste hinzuzufügen.
Ich beginne jede Kategorie mit einer allgemeinen Frage passend zum jeweiligen Content. Diese bietet euch hoffentlich schon einen groben Richtwert, aber scheut euch nicht, bei euren Brainstorming-Sessions noch mehr in die Tiefe zu gehen.
In meiner Download-Bibliothek habe ich auch ein Arbeitsblatt mit den wichtigsten Infos auf einem Blick für euch zusammengestellt. Das könnt ihr während eurer Brainstorming-Sessions nutzen, um neue Post-Ideen zu generieren, und natürlich auch noch um eure eigenen Ideen erweitern.
Kategorie 1: Achtung Werbung!
Welche coolen Werbeaktionen oder Infos zu meinen zukünftigen Veröffentlichungen interessieren meine Leser?
Das ist die Form von Blogposts, die ich bei meiner anfänglichen Recherche am häufigsten auf Autorenblogs gefunden habe. Meistens gab es nur solche Posts, die (für mich als Leserin) extrem werblich sind.
Dazu zählen für mich vor allem Titel-, Cover- und Klappentextreveals. Also Posts, in denen irgendetwas bisher Geheimes über das neue Buchprojekt verraten wird. Natürlich ist es cool, wenn wir Leser noch vor dem Veröffentlichungstermin solche Dinge verraten bekommen, aber wenn das die einzige Form des Contents bleibt, den der jeweilige Autor postet, wird das irgendwann sehr eintönig und langweilig.
Dennoch sind sie trotzdem wichtig, vor allem für eure treuen Fans, die sich vielleicht schon seit eurer letzten Veröffentlichung auf das nächste Buch freuen.
Aus diesem Grund habe ich für mich beschlossen, für jeden dieser werblichen Posts mindestens 2-3 Artikel aus den anderen Kategorien zu veröffentlichen, um mehr Abwechslung zu bieten. Außerdem versuche ich, in diesem werblichen Post auch noch etwas mehr Informationen als bloß die Enthüllung des Covers einzubauen. Beispielsweise, welche Cover als Inspiration gedient haben oder wie ich diese erstellt habe.
Hier sind ein paar Ideen, welche Art von Posts unter diese Kategorie fallen
Ankündigung des Erscheinungstermins
Reveals (von Titeln, Covern, Klappentexten, dem ersten Satz, etc)
Buchtrailer
Leseproben
Templates (z.B. für Instagram-Stories)
Zitate (aus dem Buch oder aus Rezensionen)
Gelöschte Szenen/Kapitel
Gewinnspiele
Dieser Artikel ist ein Beispiel, wie ich diese Content-Kategorie nutze. Es geht nicht nur um den Titel-Reveal von Witch’s World 4, Rogue Witches, sondern auch wie ich überhaupt auf die Titel der Reihe gekommen bin.
Kategorie 2: Inspiration und Entstehung
Was hat mich dazu inspiriert, über XYZ zu schreiben? Wie kann ich meine Leser am Entstehungsprozess meiner Bücher teilhaben lassen?
Mit Inspiration meine ich nicht unbedingt, eure Leser zu irgendetwas zu inspirieren, sondern die Dinge zu teilen, die euch erst auf die Idee für eure Geschichte gebracht haben. Das können Bücher/Serien sein oder irgendwelche historischen Fakten (siehe Liste unten).
Mit Posts aus dieser Kategorie lasst ihr eure Leser an der Entstehung eures Buchprojekts teilhaben. Das spricht sicher auch den ein oder anderen Autorenkollegen an und kann dazu führen, dass ihr euer Network erweitert.
Aber diese Kategorie kann euch auch dabei helfen, neue Leser anzulocken, indem ihr z.B. eine Liste mit Büchern/Serien/Filmen/Games/Comics teilt, die eurem eigenen Buch sehr ähnlich sind, und euch gefallen haben.
So können bisherige Leser die Wartezeit bis zu eurem nächsten Buch überbrücken und neue potenzielle Leser, die vielleicht Fans eurer Empfehlungen sind, eure bisherigen Bücher entdecken.
Hier sind ein paar Ideen, was ihr alles zur 2. Kategorie posten könnt
Schreibupdates (Fortschritte mit den Lesern teilen und evtl. ein paar kleine Informationshäppchen zum Plot einbauen)
Historische Vorbilder, die euch zu eurem Buch inspiriert haben (Ereignisse, Personen, Gegenstände, etc.)
Wie ich auf die Idee für Buch XY gekommen bin
Recherchematerial bzw. interessante Infos, die ihr dabei gefunden habt
Serien/Filme/Bücher, die euch inspiriert haben
Pinterest-Boards mit Bildern passend zur Stimmung eurer Geschichte
Die Musik, die ihr beim Schreiben hört (z.B. als Spotify-Playlist)
In diesem Blogartikel habe ich z.B. geteilt, wie und warum ich Tarot-Karten beim Schreiben benutze. Aus der Witch’s World Serie sind sie dank Isas Gabe nicht mehr wegzudenken, ebenso wenig aus meinem Autorenalltag.
Kategorie 3: Zum Mitmachen
Welche Rezepte oder andere Mitmach-Ideen kann ich meinen Lesern zeigen?
An Posts aus dieser Kategorie denkt man als Autor vermutlich kaum. Mit Mitmachen meine ich weniger Umfragen oder Gewinnspiele (fällt für mich eher in Kategorie 1), sondern tatsächlich Rezepte oder DIYs passend zu euren Büchern.
Falls ihr euch jetzt denkt, dass ich den Verstand verloren habe, kann ich euch beruhigen. Es klingt vielleicht ein bisschen verrückt und nach viel Arbeit, aber am Ende sind das die Posts, die vollkommen neue Leser auf euren Blog und evtl. auch zu euren Büchern bringen.
So schwer ist es auch gar nicht. Nehmen wir beispielsweise meine Witch’s World Serie als Beispiel. Es geht um Hexen, wobei das Magiesystem stark an die tatsächliche Witch-Community unseres wunderbaren Heimatplaneten angelegt ist. Ein solcher Mitmach-Post wäre beispielsweise irgendein Ritual, das die Mädels in den Büchern durchführen und die Leser so nachmachen können.
Oder eine Bastelanleitung (DIY) zum Buch. Anhand unseres Beispiels könnte das z.B. eine Anleitung dafür sein, wie man seinen eigenen Zauberstab oder ein Grimoire erstellt.
Hier sind noch ein paar weitere Ideen für Mitmach-Posts
Rezepte aus oder passend zu Buch
Rezepte für das Lieblingsessen eurer Charaktere (oder der Lieblingscocktail?)
Bastelaktionen passend zu den Büchern
Näh-, Strick- oder Häkelanleitungen (falls das etwas ist, was eure Charaktere gerne machen oder das eine spezielle Rolle in euren Büchern spielt)
Sprach-Crash-Kurs (wenn ihr eine erfundene Sprache habt oder eure Charaktere einen bestimmten Slang nutzen)
Letzte Woche habe ich beispielsweise ein Rezept von Miss Martha, der Schulköchin aus den Witch’s World Büchern geteilt. Die Cookies kommen in fast jedem Buch vor, dass das der perfekte Mitmach-Post für meine bisherigen Leser ist.
Aber weil ich außerdem auf Pinterest ein paar Pins mit Links zurück zum Post eingeplant habe, kommen so evtl. auch ganz neue Leute auf meinen Blog und finden so vielleicht gefallen an meinen Büchern.
Kategorie 4: Worldbuilding
Welche coolen/spannenden/interessanten Worldbuilding-Elemente kann ich mit meinen Lesern teilen?
Je nachdem in welchem Genre ihr schreibt, habt ihr für diese Kategorie sicher einiges an Material zur Verfügung. Natürlich kommt ein Großteil davon auch schon in euren Büchern vor, aber ihr könntet auf eurem Blog noch etwas mehr in die Tiefe gehen.
Selbst, wenn ihr Romance schreibt, die auf der Erde spielt, habt ihr genug Material, um einige Worldbuilding-Posts zu verfassen, beispielsweise ein imaginärer Besuch im Lieblingscafé eurer Protagonistin, das sie auch in den Büchern häufig aufsucht.
Hier sind ein paar Ideen für Worldbuilding-Posts
Charaktersteckbriefe oder Interviews (z.B. 10 Fragen an Charakter XY)
Steckbriefe oder die Vorgeschichte wichtiger Handlungsorte (evtl. sogar mit Karten oder Moodboards/Pinterest-Boards)
Feste, Bräuche, Traditionen eurer Welt
Glaubenssysteme, Sagen und Legenden
Wichtige Ereignisse aus der Geschichte eurer Welt
Besondere Gegenstände, die in euren Büchern vorkommen (Wer hat sie geschaffen? Was macht sie so besonders?)
Informationen zum Magiesystem
Informationen zur Gesellschaft
Erfundene Sprachen, Worte oder Spezies (Tiere, Pflanzen, etc.)
Typische Namen aus eurer Fantasy-Welt und ihre Bedeutung
Worldbuilding ist tatsächlich die Kategorie, über die ich (bisher) noch keinen Post veröffentlicht habe. Das werde ich aber bald nachholen, weil ich gerne über die acht wichtigsten Hexenfeste und ihre Bedeutung in den Witch’s World Büchern einen Post schreiben möchte.
Das könnte ich beispielsweise noch um typische Rezepte oder kleine Rituale passend zum jeweiligen Fest erweitern. So wird aus einem Post ein Generator neuer Artikelideen und noch mehr Content passend zu meinen Büchern.
Regelmäßige Brainstorming-Sessions
Bei meiner ersten Brainstorming-Session habe ich innerhalb von einer halben Stunde knapp vierzig neue Post-Ideen passend zu meinen Büchern generiert. Dazu hatte ich meine Übersicht über diese vier Content-Kategorien immer neben mir liegen.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr diese hier herunterladen und euch auch noch ein paar der anderen Arbeitsmaterialien für Autoren anschauen, die ich in meiner Download-Bibliothek für euch zusammengestellt habe.
Wichtig ist, regelmäßig solche Sessions einzulegen, gerade wenn ihr wie ich viele unterschiedliche Buchprojekte habt und stetig neue Geschichten hinzukommen. Ihr werdet schnell merken, dass sich aus einer Idee oft viele neue entwickeln können. Entweder, weil einer eurer Leser einen interessanten Kommentar oder eine Frage hinterlassen hat, oder ihr beim Schreiben merkt, dass ihr noch so viel über dieses Thema erzählen könnt.
Ich habe eine Liste in meinem Googel Drive mit allen Themen, über die ich gerne noch schreiben will. Sobald ein Post davon auf meinem Blog oder auf Instagram gelandet ist, verschiebe ich den Eintrag in meine “Erledigt”-Liste, um Platz für neue Ideen zu schaffen.
Die Abwechslung macht’s
Ich sag es zwar immer wieder, aber es ist wichtig, den Content abzuwechseln. Nicht alle Leser wollen unbedingt etwas aus euren Büchern nachkochen und nicht jeden interessiert euer Schreibprozess oder die Probleme, die sich gerade vor euch auftun, während ihr an eurem neuen Buch arbeitet.
Deswegen solltet ihr gut durchmischen und ruhig auch noch Content zu älteren Büchern erstellen, falls ihr schon welche veröffentlicht habt. Sicher kennt nicht jeder eurer Leser oder Blogbesucher jedes eurer Bücher. Indem ihr durchwechselt, könnt ihr auch eure älteren Titel (die sog. Backlist) weiterhin bewerben und in den Köpfen eurer Leser frisch halten.
Pinterest nutzen
In diesem Artikel habe ich Pinterest ja schon oft erwähnt, möchte aber an dieser Stelle noch einmal betonen, wie hilfreich diese Suchmaschine sein kann. Denn genau das ist Pinterest. Wie Google nur eben mit Bildern und ziemlich effektiv, wenn man ein paar kleinere Dinge beachtet.
Nur über die Google-Suche oder eure anderen Social Media Accounts werdet ihr kaum neue Leute auf euren Blog (bzw. zu eurem Content) bringen. Und ein oder zwei Grafiken pro Blogposts speziell für Pinterest zu erstellen ist eine Sache von fünf bis zehn Minuten.
Jetzt in die Tiefe zu gehen und euch zu erzählen, wie ich Pinterest nutze, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber behaltet das einfach im Hinterkopf, wenn ihr neuen Content erstellt und probiert es einfach mal aus. Vielleicht bringt es ja ein paar neue Leute auf euren Blog.
Das Arbeitsblatt für eure nächste Brainstorming-Session
Ich habe, wie bereits erwähnt, ein kleines Arbeitsblatt für euch erstellt, dass ihr euch hier herunterladen könnt. Es gibt genug Platz, um eure eigenen Ideen einzutragen.
Teilt es gerne auch mit euren Autorenkollegen und taggt mich, falls ihr es auf Instagram oder Facebook teilt. Ich bin schon total gespannt, welche coolen Content-Ideen ihr damit entwickelt!
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