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  • AutorenbildKate S. Stark

Das traurige Ereignis, das mich zu DIE DUNKELHEIT DEINER SEELE inspiriert hat


In den letzten Wochen habe ich viel über die Witch’s World Bücher gesprochen. Darüber, was mich inspiriert hat, selbst Tarot-Karten zu legen, und welche Fehler ich gemacht habe.

Mit diesem Artikel möchte ich über ein anderes Buch von mir sprechen. Über Die Dunkelheit deiner Seele, das Anfang des Jahres erschienen ist.


Dem Buch liegt eine spezielle Vorstellung vom Leben nach dem Tod zu Grunde. Etwas, woran ich selbst lieber glaube, als an traditionelle Beispiele wie Himmel und Hölle oder das Paradies. Während ein Großteil des Buchs aus der Angst heraus entstanden ist, nicht gut genug zu sein oder keine guten Ideen zu haben, ist diese “Antwort” auf die Frage nach dem Leben nach dem Tod etwas, das sich über Jahre hinweg in meinem Kopf entwickelt hat.


Und es gibt ein Ereignis, das schließlich dazu geführt hat, dass ich dieses Buch einfach schreiben musste. Kurze Warnung vorweg: Es ist kein schönes Ereignis.


Die Angst vor dem Tod

Als kleines Kind habe ich irgendwann mal Logo geguckt (Kindernachrichten von KiKa) und da war zufällig eine Mini-Reportage über Himmel und Hölle dran. Vielleicht war es auch irgendeine andere Sendung, aber ich sehe heute noch vor mir, wie die bösen Kinder in einem Metallkäfig ins Fegefeuer heruntergelassen wurden.


Wochen später hatte ich noch immer Albträume davon und unendliche Angst, auch irgendwann in der Hölle zu landen, auch wenn ich kein böses Kind war. Ich hatte richtig Angst vor dem Tod und habe mich da total reingesteigert.


Vermutlich hat fast jeder von uns Angst vor dem Tod, die einen mehr, die anderen weniger. Bei mir hat es sich nach einer Weile verwachsen, aber ganz ist sie während meiner Kindheit nicht weggegangen.


Wird es nicht irgendwann zu voll?

Das frage ich mich heute noch, wenn ich mir anschaue, was diverse Religionen über das Leben nach dem Tod glauben. Vor allem, wenn keine Wiedergeburt dabei ist. Stellt euch doch mal vor, wie krass voll der Himmel oder die Hölle, oder an was auch immer man nun glauben mag, sein müsste, wenn alle Menschen auf der Erde nach dem Tod dort landen!


Diese Vorstellung hat mich, ehrlich gesagt, ziemlich abgeschreckt. Wenn ich bis in alle Ewigkeit mit so vielen Seelen irgendwo eingepfercht sein muss, würde ich da lieber drauf verzichten.

Die Frage nach der Überfüllung taucht übrigens immer mal wieder in meinen Büchern auf, einfach, weil mich das bis heute noch beschäftigt. Vor allem auch, weil ich nicht ausschließen will, dass wir die einzige intelligente Lebensform in der Weite unseres Universums sind.

Vielleicht haltet mir mich deswegen für verrückt, aber es gibt da draußen noch so viel zu entdecken. Und solange nicht bewiesen ist, dass wir die einzigen sind, sollte man das nicht kategorisch ausschließen.


Wiedergeburten? Seelenverwandtschaft? Frühere Leben?

Als wir im Religionsunterricht neben der ständigen Bibelleserei (ich war in einer katholischen Mädchenschule) auch andere Religionen besprochen haben, habe ich zum ersten mal wirklich vom Konzept der Wiedergeburt gehört. Darunter konnte ich mir schon eher etwas vorstellen, als dass eine Seele entsteht, ein Leben auf der Erde verbringt und dann für alle Ewigkeit in Himmel oder Hölle ausharren muss. Das klingt so sinnlos und langweilig, findet ihr nicht?


Weil mich das Thema so interessiert hat, habe ich noch mehr darüber gelesen und bin auf diverse Konzepte gestoßen, was die Seelenwanderung und all diese Dinge angeht. Über Aussagen mancher Leute, dass sie sich an ihre früheren Leben erinnern können. Oder alte Bilder, die Leuten aus der Gegenwart extrem ähneln (fast ein bisschen wie die Doppelgänger aus How I met Your Mother).


Und genau das hat den Stein ins Rollen gebracht und so einige Bausteine meiner bisherigen Geschichten miteinander verbunden.



Das traurige Ereignis, das mich zu Die Dunkelheit deiner Seele inspiriert hat

Kurz darauf wurde meine Oma krank, kam ins Krankenhaus und von dort aus als Pflegefall ins Altenheim. Es ging ihr sehr schlecht, sie war verwirrt und hat uns manchmal nicht mehr erkannt. Die Ärzte wussten nicht richtig, was mit ihr ist, aber am Ende ist sie einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. (Sie hatte einen Hirntumor, der nicht mehr operiert werden konnte.)


Ich weiß noch genau, wie meine Tante bei uns angerufen hat. Es war halb neun abends an einem Donnerstag. Ich war ein bisschen angepisst, weil gerade Vampire Diaries lief und ich die neue Folge nicht verpassen wollte. Meine Mama war nicht da, mein Papa war irgendwo im Garten und ich musste ihn erst holen gehen.


Fünf Minuten später kam meine andere Oma rein und hat sich zu mir gesetzt und sie haben mir erzählt, was passiert ist. Seitdem kann ich nicht mehr Vampire Diaries gucken, ohne an meine Oma denken zu müssen.


Und diejenigen unter euch, die als Kind oder Jugendliche einen geliebten Menschen oder ein Haustier verloren habt, kennt das sicher. Die Dinge, die die Leute dann zu einem sagen.


Sie ist jetzt an einem besseren Ort.
Jetzt hat sie keine Schmerzen mehr.
Sie schaut dir bestimmt von oben zu.

Aber ist das wirklich so? Ich wusste in dem Moment nicht so wirklich, was ich denken sollte, wollte aber stark bleiben. Für meinen Papa und seine Geschwister, für meine beiden Cousins. Für alle, die meine Oma gekannt und sie geliebt haben. Es war hart, aber ich habe keine einzige Träne während der Beerdigung vergossen.


Nur abends in meinem Zimmer, wenn niemand mich gehört hat, habe ich doch geweint, weil ich sie vermisse. Und ich brauchte etwas, um mich daran festzuhalten. Etwas, das mir versichert, dass es ihr gut geht, dass sie nicht mit Milliarden anderen Seelen irgendwo feststeckt und gezwungen ist, uns Lebenden auf der Erde zuzusehen.


Und genau daraus ist die Vorstellung vom Leben nach dem Tod entstanden, die ihr in Die Dunkelheit deiner Seele vorfindet (aber auch in all meinen anderen Büchern). Die Vorstellung, dass wir eben nicht im Himmel oder der Hölle landen, zumindest nicht jedes Mal, wenn wir sterben. Stattdessen werden wir wiedergeboren, in einem neuen Körper, in einem neuen Land (oder vielleicht sogar auf einem ganz anderen Planeten …), um unsere Aufgabe zu ende zu bringen. Denn, dass jede Seele aus einem Grund auf die Erde geschickt wird, davon bin ich fest überzeugt. Nur manchmal dauert es eben ein bisschen, bis wir unsere Berufung gefunden haben.


So ist jedes neue Leben eine neue Chance, ein neues Abenteuer. Und wenn ich daran denke, was jetzt mit der Seele meiner Oma ist, muss ich lächeln. Sie wäre jetzt knapp fünf Jahre alt und sicher das süßeste und liebste Mädchen weit und breit. Und wer weiß, vielleicht begegnen wir uns eines Tages wieder. In diesem Leben oder in einem anderen. Aber es war mir eine Ehre, sie gekannt zu haben.


Trauerbewältigung durchs Schreiben

Wie ich oben schon erzählt habe, habe ich wirklich lange Zeit den Schmerz verdrängt und mich immer sofort auf etwas anderes konzentriert, wenn ich wieder an meine Oma denken musste.


Erst ein oder zwei Jahre nach ihrem Tod habe ich mit dem Schreiben von Die Dunkelheit deiner Seele und den beiden Nachfolgern begonnen. Und es hat so gut getan, über dieses Thema zu schreiben. Diejenigen, die das Buch bereits gelesen haben, wissen vermutlich, wovon ich spreche. Irgendwie habe ich so meine Trauer bewältigen können.


Auch wenn der erste Teil wesentlich besser hätte sein können, bin ich stolz darauf, dieses Buch geschrieben zu haben. In gewisser Weise habe ich meine Oma darin verewigt und endlich mit diesem Verlust abgeschlossen (auch wenn ich trotzdem gerade vor dem Laptop sitze und heule). Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. Und wenn Leute sagen, dass der Verstorbene an einem besseren Ort ist, stelle ich mir vor, wie er in ein paar Jahren ganz neue Abenteuer erlebt oder sich im Jenseits (das es durchaus auch in meiner Vorstellung gibt) ausruht.



Durch die Veröffentlichung der Bücher hoffe ich, zumindest einem Teil meiner Leser und Leserinnen ein ähnliches Gefühl der Ruhe und Hoffnung geben zu können. Vor allem, wenn sie wie ich einen wichtigen Menschen verloren haben.

In Band 2 und 3, die im Moment nur als sehr rohe Versionen existieren, steigen wir noch tiefer in diese ganze Vorstellung von Seelen und dem Leben nach dem Tod ein. Und für diejenigen, die nach dem Ende von Band 1 wütend auf mich sind … Band 3 hat eine süße Überraschung im letzten Kapitel, aber bis dahin müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden.


Ob ihr nun eine ähnliche Vorstellung vom Leben nach dem Tod habt wie ich, oder etwas ganz anderes glaubt, bitte ich euch, respektvoll damit umzugehen. Der eigene Glauben, egal ob persönlich oder als Teil einer größeren Religion, ist immer Sache der jeweiligen Einzelperson. Mit diesem Post (und meinen Büchern) möchte ich niemandem etwas aufzwingen und hoffe, dass es andersherum ebenso ist.


Trotzdem interessiert es mich, wie ihr mit diesem Thema umgeht. Habt ihr euch selbst schon einmal mit der Frage nach dem Leben nach dem Tod beschäftigt? Habt ihr Angst vor dem Tod oder seht ihr ihn als Beginn einer neuen Chance, eines neuen Lebens an?




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Über Kate Stark

Schreibt Bücher und macht YouTube-Videos über ihr Autorenleben.
Liebt Social Media, Fantasy, Notizbücher und Schokolade.

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