Seit 2019 bin ich Freiberufliche Autorin, on und off in Vollzeit, mit mittlerweile 10 veröffentlichten Büchern und trotzdem kann ich vom Schreiben (noch) nicht leben.
Damals dachte ich, dass ich bis 2022 definitiv schwarze Zahlen schreiben und viele Leserinnen und Leser mit meinen Geschichten erreichen würde. Ich dachte, ich würde den ganzen Tag nichts anderes mehr tun als schreiben, korrigieren, veröffentlichen und vermarkten. Und während letzteres definitiv zutrifft, sinkt mein Kontostand von Monat zu Monat weiterhin.
Und das alles hat eine einzige Ursache, der ich dieses Jahr den Kampf angesagt habe.

Unregelmäßigkeit in Schreiben, Veröffentlichen und Vermarkten, hätte fast meine Autorenkarriere zerstört.
Meine Erwartungen an mein Autorenleben und den Erfolg meiner Bücher waren groß, aber einen Faktor habe ich dabei nie bedacht: Welche Rolle Regelmäßigkeit dabei spielen würde, oder deren Fehlen.
Wann immer ich merke, dass etwas, von dem ich mir viel versprochen habe, nicht zu 100% klappt, wie ich mir das gewünscht habe, macht sich die Angst in mir breit. Und die Angst führt bei mir leider nur allzu oft zu Untätigkeit. Sobald ich aber merke, dass das noch viel schlimmere Konsequenzen hat, gebe ich wieder alles, und gerate so in einen sehr unregelmäßigen Kreislauf.
So hat sich fehlende Regelmäßigkeit negativ auf meine Autorenkarriere ausgewirkt ...
Schreiben
Da ich mein Geld mit Büchern verdiene, ist das Schreiben (und alles, was dazugehört) immer der erste und wichtigste Schritt - und wenn der mal aus der Balance gerät, dauert es nicht lange, bis auch alles andere ins Ungleichgewicht gerät.

Ohne regelmäßig Bücher zu produzieren, habe ich nichts, was ich veröffentlichen kann, und ohne veröffentlichte Bücher habe ich nichts, was ich vermarkten kann, und entsprechend keine/kaum Einnahmen. Aber mit dem regelmäßigen Schreiben habe ich mich schon immer schwer getan, weil ich dafür Zeit brauche und meine Konzentration und Aufmerksamkeit nur allzu schnell weggelockt wird. Was das angeht, gehöre ich definitiv zur Kategorie "Ganz oder gar nicht". Deswegen wundert es mich auch nicht, dass ich mit Batch-Writing (also dem Konzept in kurzer Zeit sehr viel zu schreiben) besser zurecht komme, schließlich habe ich so auch den finalen Teil der DEINE SEELE TRILOGIE in knapp 10 Tagen geschrieben/diktiert. Und ich würde es immer wieder tun.
Einziges Problem: So eine Batch-Writing-Periode in den Arbeitsalltag zu integrieren und das regelmäßig zu machen, ist alles andere als leicht.
Veröffentlichen
Wenn mir schon das regelmäßige Schreiben schwerfällt, ist es nicht verwunderlich, dass mir schnell auch das Material zur regelmäßigen Veröffentlichung ausgeht.
Aber gerade das wäre so unglaublich wichtig. Nach allem, was ich aus meinen Verkaufszahlen (sowohl der Kate S. Stark Bücher, als auch des Pseudonyms) ablesen kann, liegt genau darin der Schlüssel: Bücher regelmäßig und am besten auch mit geringen Abständen zu veröffentlichen. Das macht auch Sinn, denn je länger LeserInnen auf den nächsten Band warten müssen, umso schwieriger wird es, sie überhaupt noch zu erreichen. Im worst case Szenario geben sie irgendwann auf und brechen die Reihe ab, weil es zu lange gedaudert hat und sie enttäuscht sind.
Je unregelmäßiger und seltener ich meine Bücher veröffentliche, umso mehr LeserInnen gehen mir damit verloren.

Vermarkten
Das Zusammenspiel von ernüchternden Ergebnissen und meiner daraus resultierenden Untätigkeit ist vor allem beim Vermarkten meiner Bücher sehr präsent.
Mit meinem Content, egal ob Blogpost, (Kurz-)Video oder Foto, gebe ich mir extrem viel Mühe und investiere sehr viel Zeit. Da ist es natürlich mehr als entmutigend, wenn nur eine handvoll Leute meine Beiträge sieht. In der Vergangenheit war die Folge von ausbleibenden Views bei mir oft, Untätigkeit, dass ich Content, den ich so zeitintensiv vorbereitet habe, überhaupt gar nicht mehr poste. Was bringt es schon, wenn es eh nur 200 Views einfährt?
Und so gerät auch mein Marketing immer mehr in Unregelmäßigkeit, zum Teil sogar zum Komplettstop, was sich natürlich wieder negativ auf alle anderen Bereiche meines Autorenlebens auswirkt, finanziell wie motivationsmäßig.
Aber Regelmäßigkeit in Schreiben, Veröffentlichen und Vermarkten ist ein wichtiger Erfolgstreiber.
Wer zwischen den Zeilen liest, hat sicher schon verstanden, worauf ich mit diesen Negativbeispielen aus meinem eigenen Autorenleben hinauswill.
Unregelmäßigkeit, oder gar Untätigkeit, in einem dieser Bereiche wirkt sich immer auch auf den Rest aus. Es kommt zu einer negativen Abwärtsspirale, aus der man sich kaum befreien kann. Was ist überhaupt der Sinn darin, noch weiterzumachen?
Das ist eine Frage, die ich mir oft gestellt habe, und oft war ich kurz davor, aufzugeben und meine Autorenkarriere zu schmeißen (ganz oder gar nicht, ihr erinnert euch).
Aber diese drei Gründe haben mir deutlich gemacht, warum Regelmäßigkeit so wichtig ist.
Regelmäßiges Schreiben fördert die Motivation und Produktionskraft.
Wann immer ich schreibe und am Ende des Tages sehe, wie viel ich geschafft habe, sei es nun Wordcount oder geschriebene Kapitel, stellt sich ein enormes Erfolgsgefühl bei mir ein.
Umgekehrt bleibt dieses natürlich aus, wenn ich nicht schreibe.
Dann denke ich mir: Mensch, du bist so faul, Kate! Weißt du noch, also du ein ganzes Buch in 10 Tagen geschrieben hast? Und jetzt bekommst du nicht mal mehr einen Absatz zustande?
Ich glaube, ich muss nicht sagen, wie demotivierend, solche Gedanken sind. Und sie führen leider (ja, richtig erraten) zu noch mehr Untätigkeit.
Aber was ist, wenn man regelmäßig schreibt und solche kleinen Erfolgserlebnisse einfährt?
Dann wendet sich das Blatt. Ein Ausweg aus diesem endlosen abwärts Strudel ist in Sicht. Mal abgesehen davon, dass man so wieder mehr Material produziert, das veröffentlicht werden kann.
Deswegen ist eine regelmäßige Schreibroutine so wichtig, egal ob jeden Tag eine Stunde, oder jeden Monat eine Woche Batch-Writing wie in meinem Fall.
(Wer hat denn gesagt, dass man jeden Tag schreiben muss, um erfolgreich zu sein?)
Regelmäßiges (und zeitnahes) Veröffentlichen verbessert die Leserbindung und steigert die Einkünfte
Wer wartet schon gerne ein Jahr (oder gar eine unbestimmt lange Zeit) auf das nächste Buch seiner Lieblingsserie?
Niemand.
Mal abgesehen davon, dass es die Zufriedenheit der Leser steigert, und sie im besten Fall durch Pre-Order-Aktionen schon ans nächste Buch bindet, hat man so eine verlässliche Einnahmequelle. Durch die Pre-Order-Anzahl kann man das erste Einkommen schon grob berechnen und mit den Verkaufsdaten der vorherigen Bände absehen, wie viel ein Buch insgesamt einspielt. Auch das kann ein Motivationsfaktor sein, ebenso das positive Feedback, das einen nach der Veröffentlichung (hoffentlich) erwartet.
Und ich als Leserin kaufe viel lieber ein Buch von AutorInnen, bei denen ich weiß, dass definitiv ein nächste Teil kommen wird, und bestenfalls schon wann.
Regelmäßiges Vermarkten lockt neue potenzielle Leser und stärkt die Loyalität meiner Leserschaft.
Social Media Algorithmen lieben es, wenn man regelmäßig Content postet, der am besten noch gut bei den Usern ankommt.
Aber auch Kleinvieh macht Mist, selbst wenn es nur 200 Views sind, von denen vielleicht nur zwei oder drei User dann tatsächlich das Buch kaufen.
Was wäre, wenn man pro Woche 7 Videos postet und das Szenario gleich bleibt?
14-21 Buchverkäufe, was auf den ersten Blick vielleicht nicht nach viel klingt, aber es ist immer noch besser als keine, weil man nichts postet, weil es ja "eh nichts bringt".
Das ist definitv etwas, mit dem ich selbst noch am meisten zu kämpfen habe, und wirklich in meinen Dickschädel reinhämmern muss.

Meine 3 Strategien, um die negativen Effekte von Unregelmäßigkeit zu tilgen und für mehr Regelmäßigkeit zu sorgen.
In den letzten Wochen habe ich viel über die Auswirkungen von Uregelmäßigkeit nachgedacht und erkannt, dass sich etwas an meiner Denk- und Arbeitsweise ändern muss.
Mein größtes Hindernis ist immer noch die Untätigkeit durch Angst und fehlende Motivation, die ich oben schon erwähnt habe. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass ich mir vorgenommen habe, wieder mehr Regelmäßigkeit in mein Schreiben, Veröffentlichen und Vermarkten bringen zu wollen. In solchen klaren Momenten hat mich dann oft der Übereifer ergriffen und ich so habe ich mir meist mehr vorgenommen, als ich tatsächlich stemmen konnten.
Und wozu hat das geführt?
Ja, richtig, zum genauen Gegenteil.
Zu noch mehr Unregelmäßigkeit oder gar Untätigkeit.
Mittlerweile kenne ich mich aber ganz gut und weiß, wie ich ticke und wie ich das nutzen kann, um mich wieder zu mehr Regelmäßigkeit zu animieren.
Regelmäßige Batch-Writing Wochen
Jeden Tag die Zeit und Gehirnkapazität fürs Schreiben zu finden, fällt mir schwer als "Ganz oder gar nicht"-Mensch.
Aber regelmäßig längere Phasen (z.B. Wochen) einzuplanen, während denen ich mich voll und ganz dem Schreiben widme, könnte funktionieren. So habe ich auch früher während meiner Ausbildung geschrieben: an den Wochenenden, Feiertagen oder Urlaubstagen. Den Rest der Zeit (also an Tagen, die ich im Brotjob verbracht habe) habe ich abends meistens geplottet, korrigiert oder Social Media Conent erstellt.
Es wird Zeit, diese damals noch unwissentliche Strategie zu nutzen, und bewusst "Schreiburlaube" zu planen, während denen ich wirklich nur das tue: schreiben, schreiben, schreiben.
Fokus auf eine Buchreihe bei Veröffentlichungen
Im Moment ist das noch etwas schwierig, weil ich drei Serien parallel laufen habe, aber diese Strategie ist auf lange Sicht hin angelegt.
Statt kunterbunt durcheinander zu veröffentlichen, wie ich es während der letzten Jahre getan habe, möchte ich mich zukünftig auf ein bis zwei Buchreihen zeitgleich konzentrieren. Da kommt es mir wirklich gelegen, dass ich die DEINE SEELE TRILOGIE in diesem Jahr abschließen werde. Danach habe ich "nur noch" die WITCH'S WORLD SERIE und die GREY'S HALFWAY HOUSE Serie, wobei ich bei letzterer einen guten Veröffentlichungsrhythmus gefunden habe und auch einhalten kann.
Das verkürzt für die LeserInnen einerseits die Wartezeiten und hilft mir als Autorin mit meiner ziemlich zerstreuten Aufmerksamkeit.
Und auf die Einnahmen wird sich das ganz sicher auch positiv auswirken.
Realistische Content-Startegie für mehr Regelmäßigkeit
Wie ich oben schon beschrieben habe, nehme ich mir bei der Content-Erstellung und Vermarktung meiner Bücher oft mehr vor, als ich stemmen kann.
Ich habe hundert gute Ideen und würde am liebsten an allen gleichzeitig arbeiten und sofort alles posten, aber die Realität ist, dass mich das daran hindert, überhaupt etwas veröffentlichungsreifes hinzubekommen und das auch noch regelmäßig. Deshalb habe ich einerseits meine Frequenz etwas heruntergeschraubt und poste z.B. nur ein Kurzvideo pro Tag auf allen Plattformen oder ein langes YouTube-Video pro Woche. Das sind Dinge, die ich tatsächlich schaffe, ohne mich wie eine Irre zu stressen und zu überarbeiten. Oft habe ich dadurch auch noch 2-3 Stunden Kapazitäten in der Woche übrig und kann so im Hintergrund noch mehr Conent aufbauen.
Andererseits denke ich bei der Content-Erstellung jetzt mehr projektorientiert und habe durch Checklisten und Priorisierungen mehr Ordnung in meinen Schaffensprozess eingebracht, was mir die Arbeit enorm erleichtert.
Anmerkung: Wie meine Content-Strategie als Autorin aussieht und wie ich Content fürs Marketing meiner Bücher erstelle, ist Thema eines zukünftigen Blogposts.
Fehlende Regelmäßigkeit mag mich und meine Autorenkarriere zwar bisher zurückgehalten haben, aber mit diesen Strategien sage ich der Unregelmäßigkeit wirklich den Kampf an.
Unregelmäßigkeit oder gar Untätigkeit beeinflussen natürlich nicht nur den Erfolg beim Schreiben. Auch in anderen Bereichen des Lebens oder anderen Berufen kann so etwas zu einer negativen Abwärtsspirale führen. Der erste Schritt ist immer, sich das einzugestehen.

Und sobald ihr das geschafft habt, könnt auch ihr Strategien entwickeln, wieder mehr Regelmäßigkeit und damit auch mehr Motivation und Erfolg in euer Leben zu bringen.
Wo halten euch fehlende Regelmäßigkeit oder Untätigkeit zurück? Wie sagt ihr beidem den Kampf an?
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