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AutorenbildKate S. Stark

5 überzeugende Gründe, warum Autoren Crossover zwischen ihren Buchreihen nutzen sollten


Wisst ihr, was ich als Leserin nie verstanden habe?


Wieso AutorInnen nach einer mehrteiligen Buchreihe nie wieder zu den Charakteren oder den Welten zurückkehren, die sie geschaffen haben. Klar brauchen wir (AutorInnen wie auch LeserInnen) Abwechslung und irgendwann ist es wirklich genug. Aber wer würde nicht gerne mehr Zeit mit den Lieblingscharakteren verbringen oder dieses neue Land entdecken, das bisher immer nur erwähnt wurde, sich aber sehr spannend anhört?


Meiner Meinung nach verschenken wir Autoren damit einiges an Potenzial, weswegen ich hier 5 Gründe zusammengestellt habe, wie Autoren Crossover zwischen ihren Buchreihen zu ihrem Vorteil nutzen können.


Zunächst sollten wir aber klären, was man unter Crossover versteht.


Was sind Crossover und Spin-Offs

Kurz gesagt, bringt ein Crossover Elemente zweier unterschiedlicher Buchserien in einem Buch zusammen.

Und ein Spin-Off ist meistens eine Reihe, die auf einer bereits etablierten Serie aufbaut.


  • Charaktere aus zwei unterschiedlichen Reihen könnten aufeinandertreffen und gemeinsam ein Abenteuer erleben, oder nur kurz die Wege kreuzen wie beispielsweise bei Brooklyn 99 und New Girl.

  • Gleiches gilt für Handlungsorte, die in beiden Serien eine wichtige Rolle spielen könnten, wie die sieben Königslande aus Game of Thrones und House of the Dragon (wobei HOTD eher als Prequel angesehen werden kann, da es zeitlich vor GOT spielt).

  • Auch andere Worldbuilding-Elemente könnten übernommen werden, wie das Stargate aus Stargate – Kommando SG-1 und Stargate Atlantis.


Die Filmindustrie macht es richtig und wir BuchautorInnen können uns noch einiges von den KollegInnen aus der Unterhaltungsbranche abschauen.


Hier sind ein paar weitere Beispiele für Crossover in Serien und Filmen:

  • Chilling Adventures of Sabrina x Riverdale

  • The Vampire Diaries x The Originals

  • King Kong vs Godzilla

  • so gut wie alle Marvel Filme


Ein konkretes Beispiel

Da alle meine Bücher im gleichen Universum spielen, ist es besonders leicht, Crossover zu kreieren.


Mein erstes richtiges Crossover habe ich mit GEIST DER DRYADE geschaffen, dem vierten Teil der Grey’s Halfway House Serie rund um ein heruntergekommenes Gasthaus für magische Wesen in Not. Aldyr, der Love Interest, ist ein Seelenführer, die in der DEINE SEELE TRILOGIE im Vordergrund stehen.



Mal abgesehen davon, dass ich beim Schreiben von GEIST DER DRYADE Spaß hatte, überall viele Hinweise auf die DEINE SEELE TRILOGIE einzubauen, ging mir das Schreiben so viel leichter von der Hand. Während ich für dieses Crossover vor allem das Worldbuilding-Element der Seelenführer gewählt habe, gibt es hier und da auch einige Erwähnungen zu einem Buch, das auch Lenora und Kilian in DIE GEHEIMNISSE DEINER SEELE lesen, und auch ein paar Andeutungen zu den Konflikten zwischen den Seelenführern, die in der DEINE SEELE TRILOGIE eine wichtige Rolle spielen.


Und ja, in Band 3 der DEINE SEELE TRILOGIE wird es auch ein Mini-Crossover zurück zu GEIST DER DRYADE geben. Crossover funktionieren in beide Richtungen.


Aber wieso braucht man sie denn nun?



(1) Mit Crossovern/Spin-Offs kann man Arbeit und Zeit einsparen.

Indem man bereits etablierte Charaktere, Handlungsorte oder sonstige Worldbuilding-Elemente für ein Crossover einsetzt, spart man sich Arbeit und Zeit.


Man muss nicht bei Null anfangen und sich sämtliche Details überlegen. Stattdessen hat man in den meisten Fällen die Vorarbeit schon beim Schreiben der vorherigen Buchreihe geleistet. Das Verbinden beider Serien kann hier und da zwar tricky sein, aber nach einer Brainstorming-Session hat man in der Regel eine gute Lösung gefunden.


In der Grey’s Halfway House Serie konnte ich mir dann das Erfinden einer neuen magischen Wesensart sparen, indem ich beschlossen habe, dass Aldyr zu den Seelenführern gehört, aber das ist meiner Meinung nach noch der kleinste Vorteil eines Buchreihen-Crossovers.


(2) Mit Crossovern/Spin-Offs kann man die eigene Fangemeinde stärken.

Fans, die Reihe 1 gelesen haben und nun in Reihe 2 Verweise auf Reihe 1 finden, werden daran zurückerinnert und fühlen sich “überlegen”, weil sie die Charaktere, Orte, References schon kennen


Als Fan eines Autors oder eines Story-Universums liebe ich es, wenn ich versteckte oder gar offensichtliche Hinweise auf andere Reihen finde. Was habe ich bei Brooklyn Nine-Nine geschrien, als plötzlich Jess aus New Girl aufgetaucht ist.


Fans, die Reihe A gelesen haben und nun in Reihe B Verweise darauf finden oder gar Lieblingscharaktere wieder treffen, wird es sicher genauso gehen wie mir in diesem Moment. Das ist gleich ein Pluspunkt und als Fan fühlt man sich oft wie ein Insider, wenn man eine solche Erwähnung findet. Zumindest wenn man die erwähnte Reihe positiv in Erinnerung hat.


Und wenn Fans von Reihe A hören, dass Elemente daraus auch in Reihe B vorkommen werden, kann sich das durchaus positiv auf die Verkäufe auswirken.


(3) Mit Crossovern/Spin-Offs kann man die eigene Backlist wiederbeleben.

Umgekehrt ist es aber ähnlich.


LeserInnen, die euch erst mit Reihe B entdeckt haben, können dadurch auf Reihe A aufmerksam gemacht werden und diese, im besten Fall, auch noch lesen. Somit ist ein solches Crossover auch immer eine Möglichkeit, um die eigene Backlist (falls vorhanden) wiederzubeleben. Wenn man das als Autorenneuling im Kopf hat, kann man von Anfang an Elemente in die eigenen Bücher einbauen, die ein solches Crossover zwischen Buchreihen später erleichtern.


Ein positiver Nebeneffekt ist auch, dass einem nie die Ideen für neue Bücher ausgehen.


Mindmap mit Crossover & Spin-Off Ideen für GREY'S HALFWAY HOUSE

(4) Mit Crossovern/Spin-Offs kann man größere Storylines kreieren.

Crossover sind eine gute Möglichkeit, um größere Storylines anzulegen, die sich durch mehrere Buchreihen ziehen.


  • Das kann beispielsweise ein Krieg oder politischer Konflikt sein, wie sie in Fantasy-Romanen oft vorkommen.

  • Oder das Schicksal einer Familie und deren Mitglieder auch über mehrere Generationen hinweg.

  • Oder man gibt ein paar geliebten Nebencharakteren aus Reihe A in Reihe B eine etwas größere Rolle oder gleich ihre eigene Geschichte, wobei man da eher von einem Spin-Off sprechen würde.


Wer sich also wie ich nicht kurzfassen kann und komplexe Plots liebt, kann mit Crossovern und Spin-Offs eine weitläufige Storyline stricken.


(5) Mit Crossovern/Spin-Offs fühlt sich die erschaffene Welt authentischer und eng verzahnter an.

Statt mehrere Buchreihen zu haben, die alle für sich stehen, kann man so individuelle Verknüpfungen zwischen den einzelnen Büchern schaffen und ein großes Gesamtwerk erstellen.


Als LeserIn, aber auch als AutorIn finde ich es sehr überzeugend, wenn alles irgendwie miteinander zusammenhängt. Das zeugt davon, dass der jeweilige Autor / die jeweilige Autorin viel Zeit und Gehirnschmalz, aber auch Liebe und Leidenschaft investiert hat, um dieses Buchuniversum so zusammenhängend wie möglich zu machen. Mich als Leserin überzeugt so etwas mehr als viele für sich stehende Buchreihen oder Einzeltitel.


Und damit bin ich ganz sicher nicht allein. Warum würde sich die Filmbranche sonst die Mühe machen, Crossover zu kreieren?


Was ist euer liebstes Crossover oder Spin-Off aus Serien, Filmen oder Büchern?




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Über Kate Stark

Schreibt Bücher und macht YouTube-Videos über ihr Autorenleben.
Liebt Social Media, Fantasy, Notizbücher und Schokolade.

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