Wann immer ich erzähle, dass ich von Beruf Autorin bin, erhalte ich eine dieser beiden Antworten:
Und davon kann man leben?
Oder: Irgendwann will ich auch mal ein Buch schreiben.
Letztere ist tatsächlich die häufigste und wird meist von irgendeinem Grund, oder einer ganzen Reihe davon, ergänzt, warum mein Gesprächspartner das gerade nicht tun kann. Keine Zeit, keine Ideen, zu alt oder zu jung und noch viele viele mehr.
Und das finde ich so unglaublich schade.
Falls ihr euch angesprochen fühlt, weil ihr selbst große Zweifel und Bedenken habt, ob ihr ein Buch schreiben könnt, sollt oder dürft, dann ist dieser Blogpost für euch. Ich habe 5 Gründe gesammelt, die Menschen davon abhalten, endlich mit dem Schreiben zu beginnen, und zeige euch, dass das alles gar nicht so schlimm, zeitaufwändig oder peinlich sein muss.
Und wer mich noch nicht kennt:
Hi, ich bin Kate und hatte auch anfänglich meine Zweifel, ob das Schreiben etwas für mich ist. Mittlerweile habe ich es sogar zu meinem Beruf gemacht, schreibe seit knapp fünfzehn Jahren und habe in den letzten fünf Jahren mehr als 10 Bücher veröffentlicht.
Ich weiß also, wovon ich spreche und hoffe, dass ich euch den Mut geben kann, wenigstens zu versuchen, euer Buch zu schreiben.
All diese Gründe, Zweifel, Bedenken und Irrglauben sind das, was man in der Law of Attraction-Community limitierende Glaubenssätze nennt.
Negative Dinge, die wir uns einreden und für wahr halten, obwohl sie eigentlich gar nicht stimmen.
Mit diesem Blogpost möchte ich euch helfen, diese Glaubenssätze loszulassen, damit ihr endlich befreit euer Buch schreiben könnt.
Grund 1: Ich habe keine Zeit.
Zeitmangel ist mit der häufigste Grund, den mir Gesprächspartner nennen, warum sie ihren Traum vom eigenen Buch nicht umsetzen können.
Ihr kennt sicher den Satz:
Wenn man zu einer Sache “Ja” sagt, sagt man zu einer andere automatisch “Nein”.
So ist das auch mit der Zeit fürs Schreiben.
Doomscrolling zu minimieren und den nächsten Serienmarathon ausfallen zu lassen, können bereits einiges an Zeit fürs Schreiben freischaufeln. Und es gibt sicher noch andere Dinge, die unsere Zeit fressen, aber nicht immer nötig sind.
Selbst, wenn ihr täglich nur eine halbe Stunde habt, diese aber wirklich jeden Tag voll ausnutzt, könnt ihr in einem Jahr ein Buch schreiben - oder zumindest große Fortschritte machen.
Es müssen keine stundenlangen ununterbrochenen Zeitblöcke sein.
Positive Affirmation: Ich habe mehr als genug Zeit, um mein Buch zu schreiben.
Grund 2: Ich bin nicht schlau/gebildet genug.
Das höre ich auch sehr oft.
Aus irgendeinem Grund denken die Leute, dass man unbedingt studiert haben muss, um überhaupt fürs Schreiben eines Buchs qualifiziert zu sein.
Was auf ein Sachbuch oder Ratgeber zutreffen mag, ist bei einem Roman eher nebensächlich, zumal es in Deutschland kaum Studiengänge zum Thema Kreatives Schreiben gibt.
Schreiben kann man lernen, indem man Ratgeber liest, sich mit anderen Autoren austauscht, aber vor allem durchs ständige Üben. Indem man Geschichte nach Geschichte schreibt, sich Feedback holt und an den eigenen Texten arbeitet, lernt man weit mehr, als wenn man in einem stickigen Vorlesungssaal sitzt und sich von vorn beschallen lässt.
In meiner Ressourcen-Bibliothek findet ihr eine Liste mit hilfreichen Schreibratgebern, Blogs, Podcasts und mehr, die euch dabei helfen können.
Positive Affirmation: Ich kann das Schreiben lernen.
Grund 3: Ich bin zu alt / Ich bin zu jung
Als ich zum ersten Mal überlegt habe, eine Geschichte zu schreiben, muss ich zwölf Jahre alt gewesen sein. Damals dachte ich, dass ich zu jung wäre (eben auch, weil ich mich noch nicht “gebildet” genug gefühlt habe).
Von anderen Gesprächspartnern höre ich auch oft, dass sie dafür schon zu alt sind - oft steht das dann in Verbindung mit der benötigten Technik, dazu weiter unten mehr.
Man ist weder zu jung, noch zu alt, wenn man gerne ein Buch schreiben möchte. Es gibt kein Alterslimit, was das Schreiben angeht. Und nur weil die “erfolgreichen” Autoren alle um die dreißig bis sechzig Jahre alt sind, bedeutet das nicht, dass man so lange damit warten muss - oder die Zeit schon abgelaufen ist.
Solange man einen Stift halten und Sätze bilden kann, kann man auch ein Buch schreiben.
Positive Affirmation: Ich bin genau im richtigen Alter, um ein Buch zu schreiben.
Grund 4: Ich habe keine Ahnung von Grammatik und Rechtschreibung.
Neulich war ich bei einem Treffen mit entfernter Verwandtschaft und wurde da natürlich auch oft gefragt, was ich beruflich mache.
Gleich zwei Leute haben mir darauf folgende Antwort gegeben:
Ich könnte das nicht. Dafür kenne ich mich zu wenig mit Grammatik und Rechtschreibung aus.
Mein Gegenargument: Wozu gibt es Rechtschreibprüfung? Oder Testleser und Lektoren?
Vergesst Grammatik und Rechtschreibung. Das hält bei der Rohfassung nur auf. Verbessern könnt ihr es auch hinterher noch und auch das kann man lernen und wird mit jeder fertigen Geschichte besser.
Positive Affirmation: Wenn ich mein Buch schreibe, lerne ich auch Grammatik und Rechtschreibung.
Grund 5: Ich kenne mich mit Technik nicht aus. / Ich weiß nicht, welches Programm ich nutzen soll.
Gerade von älteren Menschen höre ich oft, dass sie sich mit der ganzen Technik doch gar nicht auskennen. Andere verlieren sich in der Flut an Programmen und Apps, die es mittlerweile auch fürs Schreiben von Büchern gibt.
Erstens braucht man eine komplizierten Programme. Ich schreibe beispielsweise nur mit Google Docs und Word. Ersteres ist sogar kostenlos und über letzeres verfügen auch die meisten Comupter heutzutage.
Und wenn einem Technik gar nicht zusagt, kann man auch erst einmal von Hand schreiben. Klaus Peter Wolf schreibt alle seine Ostfriesenkrimis alle von Hand - und in der Zeit vor dem Internet und dem ganzen Technikkram war das die einzige Möglichkeit.
Goethe hatte ja auch keinen Computer.
Es muss auch kein teures Notizbuch oder ein edler Füller sein. Ein alter, angebrauchter College-Block oder ein Stapel Druckerpapier und der Werbekugelschreiber von der Bank oder irgendeiner Partei reicht für den Anfang vollkommen aus.
Positive Affirmation: Ich habe alle Materialien, die ich brauche, um mein Buch zu schreiben.
Ich hoffe, damit konnte ich euch eure Zweifel, Ängste und Bedenken vor dem Schreiben eures Buchs nehmen.
Teilt gerne eure Bedenken und Sorgen, was das Schreiben eurer Bücher angeht, in den Kommentaren - vor allem, wenn ich sie in diesem Artikel nicht aufgegriffen habe.
Wenn es euch schon in den Fingern juckt, findet ihr hier einen Blogpost über die 10 Dinge, die man vor dem Schreiben des ersten Buchs unbedingt wissen sollte.
Ich freue mich auf euch!
eure kate
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