Ich falle gleich mit der Tür ins Haus. Letzte Woche war eine schwere Woche. Und eine schmerzhafte noch dazu.
Meine Schulter- und Handschmerzen, mit denen ich immer wieder zu kämpfen habe, sind zurück und wollen leider nicht verschwinden.
Ich renne Deadlines hinterher und werde sie so doch nicht einhalten können.
Und ich habe, wie immer, das Gefühl, wertvolle Zeit zu verschwenden.
Es wurde also Zeit für ein paar Entscheidungen und Veränderungen, die ihr in diesem Schreibupdate nachlesen könnt, und große Auswirkungen auf die nächsten Wochen haben werden.
Fortschritte trotz Hindernissen
Ein paar gute Nachrichten gibt es dann doch, auch wenn die letzte Woche absolut nicht leicht war.
Deine Seele 2 befindet sich in der letzten großen Korrekturrunde. Heißt, ich habe letzte Woche auch das letzte Testleser-Feedback eingearbeitet und das Ende noch ein ganzes Stück erweitert. Nichts für schwache Nerven, kann ich euch sagen (zeitweise war sogar mir schlecht beim Schreiben …)
Bei Final Witches sind wir über die 15.000 Wort-Marke hinausgekommen. Es ist bei weitem nicht das, wo ich sein sollte (laut NaNo-Website müsste ich heute die 27.500 erreichen), aber es ist immer noch besser, als keine Worte zu haben.
Eines meiner bekannten Verhaltensmuster ist es, sofort den Kopf in den Sand zu stecken und dicht zu machen, sollte es mal nicht so laufen, wie ich das will. Und letzte Woche ist wirklich gar nicht so gelaufen, wie ich wollte. Mein Körper streikt schon wieder, das Wetter war so mies, dass man tagelang nicht wirklich vor die Tür konnte, und auch die Technik macht immer wieder schlapp. Das Internet im Hause Stark ist zeitweise einige Stunden lang tot und macht es so wirklich schwer, gescheit zu arbeiten.
Aber: Ich habe es trotzdem getan. Zwar nicht viel, aber ich bin trotzdem stolz auf die 15k für Final Witches und das erweiterte/verbesserte Ende von Deine Seele 2.
Entscheidungen und Veränderungen
Wie ich oben gesagt habe, hat mich das alles auch zum Nachdenken gebracht. Ich habe letzte Woche viel überlegt, wie ich mein Autorenleben leichter machen und mit all diesen Hindernissen umgehen kann.
Und ich habe ein paar Entscheidungen getroffen und erste Veränderungen vorgenommen.
Schreibtisch zu hoch?
Eine erste Sache, die ich gecheckt habe, war, dass die Höhe meines Schreibtischs nicht stimmt. Im Stehmodus hat sie perfekt gepasst. Aber im Sitzen war der Tisch ein ganzes Stück zu hoch. Mein Stuhl in der Folge dann auch.
Das lag hauptsächlich daran, dass unter einem Teil des Tischs die Heizung verläuft und ich ihn deshalb nicht niedriger einstellen konnte. Normalerweise wäre mir das ziemlich schnuppe, aber das könnte ein möglicher Grund sein, weshalb meine Schulter wieder wehtut und das so oft in letzter Zeit.
Also musste hier schleunigst eine Veränderung her.
Die war leichter, als ich dachte. Ich musste nur ein Regal umstellen und den Schreibtisch ein Stück nach links verrücken, damit er nicht mehr auf dem Heizkörper aufsitzt. Dann konnte ich ihn runterkurbeln und den Stuhl auch.
Falls ihr euch fragt, woher ich weiß, dass der Tisch zu hoch war …
Es war ein bisschen geraten, wenn ich ehrlich bin. Für meinen letzten Brotjob im Gesundheitsamt mussten wir ein Online-Training zur Einrichtung eines optimalen Arbeitsplatzes durchlaufen (was wie ein Schlag ins Gesicht war, wenn man sich unsere tatsächlichen Arbeitsplätze angeschaut hat, aber na ja …) Irgendwie habe ich mich da dunkel daran erinnert, dass die passende Höhe (logischerweise) auch von der Körpergröße abhängig ist.
Eine kurze Google-Suche später hatte ich eine Website gefunden, mit der man das berechnen kann (auch die Stuhl- und Stehtischhöhe). Und dann war klar, dass da was nicht stimmt. Wenn ihr auch mal gucken wollt, ob euer Tisch/Stuhl zu hoch oder zu niedrig ist, hier findet ihr die Seite, die ich benutzt habe (Hashtag keine bezahlte Werbung).
Anmerkung: Ich benutze einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit Kurbel von unserem Lieblingsmöbelhaus aus Schweden.
Stauraum zu knapp?
Nachdem ich eine Ablagefläche (mein kleines Regal neben dem Schreibtisch) durch diese Möbelrückaktion an eine andere Stelle in der Wohnung verfrachtet habe, fehlt mir diese jetzt natürlich. Auf dem Regal hatte ich einen Korb mit meinen wichtigsten Roman-Bullet-Journals, Ordnern und sonstigen Notizbüchern liegen, die ich so gut wie täglich brauche. Ich hätte sie weiterhin darauf stehen lassen können, hätte dann aber jedes Mal aufstehen und ein Stück laufen müssen, was nicht weiter schlimm, aber auch nicht optimal ist.
Also musste auch hier eine Lösung her und auch die war recht simpel.
Rechts von meinem Tisch habe ich einen dieser praktischen Rollwägen (auch von diesem schwedischen Möbelhaus). Darin hatte ich bisher Schmierzettel, weitere Notizbücher, Technikzeugs und sonstigen Kram liegen. Alles Zeug, das ich kaum bis gar nicht brauche. Also habe ich ausgemistet und Platz für die wirklich wichtigen Notizbücher geschaffen, für das bisschen Technik, das ich tatsächlich öfter brauche und den Rest anderswo verräumt. Oder weggeworfen.
Zeit zu knapp?
Seit ich wieder selbstständig bin, renne ich meinen Zielen und Deadlines hinterher. Wo ich am Anfang noch dachte, dass ich mega-produktiv sein werde, weil ich endlich “frei” bin und mir meine Zeit selbst einteilen darf, dass ich jeden Tag 8 bis 10 Stunden arbeiten werde auch an den Wochenenden, weil "so ist das nun mal als Selbstständige", kann ich sagen, dass ich in dieser Hinsicht auf ganzer Länger versagt habe.
Nach außen mag das nicht immer so aussehen. Ich komme trotzdem verhältnismäßig gut voran, zumindest aus der Sicht für jemanden, der einen Brotjob hat und das Schreiben nur nebenbei irgendwie unterbekommt.
Für jemanden, der ernsthaft davon leben möchte, stelle ich mich wirklich dumm an.
Und das hat sicher seine Gründe. Einer ist euch bestimmt schon an der Einleitung zu diesem Abschnitt aufgefallen. 8-10 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche? Mega-produktiv?
Da gehen bei mir normalerweise die Alarmglocken an, wenn mir jemand davon erzählen würde. Aber Hustle-Culture à la Gary Vee und Konsorten ist mir noch vom Studium im Kopf geblieben. Und hey, wenn es wirklich etwas ist, was mir Spaß macht, wofür ich brenne, dann ist das doch gar keine Arbeit. Oder?
Ein Kommentar auf YouTube hat mich in dieser Hinsicht zum Nachdenken gebracht. Darin hat die Userin geschrieben, dass man für seine schlechten Tage planen sollte, nicht für seine besten.
Als ich den Kommentar vor knapp 2 Wochen bekommen habe, war ich erstmal wütend, bin ihr jetzt aber furchtbar dankbar dafür.
“Kann man ja leicht sagen, aber ich muss jetzt schließlich vom Schreiben leben. Da kann ich mir keine Pause gönnen. Ich muss einfach aus den Vollen schöpfen, sonst kann ich bald meine Miete nicht mehr zahlen.”
Das war ungefähr mein erster Gedanke. Das ist immer mein erster Gedanke, wenn mich jemand darauf anspricht, einen Gang zurückzuschalten. Oder mal bewusst einen Tag Pause zu machen. (Unbewusst hänge ich sowieso 50% der Zeit auf YouTube, meinen Verkaufszahlen oder Instagram ab, wenn ich ehrlich bin …)
Aber hier ist das Krasse daran: Ohne jegliche Einnahmen könnte ich mindestens ein ganzes Jahr überstehen. Ein ganzes Jahr Miete, Versicherungen, Essen, etc. zahlen, ohne mir einen Kopf zu machen. Und noch krasser: Ich habe monatliche Einnahmen. Zwar nicht viel, aber die Versicherung und das Essen ließe sich damit definitiv zahlen.
Und das weiß ich auch. Aber meine Angst, wieder zu versagen, wieder wie der Depp auszusehen, weiterhin das schwarze Schaf der Familie zu sein und mir einen Brotjob verschaffen zu müssen, der mich todunglücklich macht, war einfach zu groß. Ist sie noch.
Aber mittlerweile habe auch ich Sturkopf eingesehen, dass ich nicht 24-7 arbeiten kann.
Und so wurde es auch hier Zeit für einige Veränderungen und für ein Experiment, das ich einen Monat lang ausprobieren möchte, deswegen erspare ich euch hier fürs erste die Details und lege euch nur meinen Fahrplan dar.
Ich werde nur noch 6 Stunden am Tag arbeiten, aber 7 Tage die Woche. Mit vielen Pausen dazwischen. Ich kann am Wochenende nicht abschalten. Ein Teil von mir will immer schreiben. Insgesamt kämen wir dann auf 42 Stunden, also recht durchschnittlich, würde ich sagen.
Ich werde mir keine täglichen To-Do-Listen mehr schreiben, die ich auf Teufel komm raus einhalten muss. Selbiges gilt für straffe Projektzeitpläne und Deadlines.
Stattdessen arbeite ich nach Zeit und nutze die Pomodoro-Technik, um nicht ganz am Schreibtisch zu versteifen. Die Anzahl der Pomodoros, der wirklich produktiven Arbeitssessions wird meine neue Metrik, um meinen Fortschritt zu messen. Nicht die geschriebenen Worte, korrigierten oder geplanten Kapitel.
Ich werde weiterhin am Pseudonym und zwei Kate-Projekten arbeiten. Je zwei Stunden am Tag, also je eine volle Pomodoro-Runde.
Zu erklären, warum und wie ich das mache, sprengt den Rahmen dieses Schreibupdates. Ob es funktioniert oder nicht, weiß ich nicht, auch nicht, wie viel ich dann tatsächlich schaffe, aber ich werde das einen Monat lang ausprobieren, vloggen und dieses Experiment dann mit euch teilen.
Weniger Zeit für Social Media
Wenn ihr oben aufmerksam mitgelesen habt, habt ihr sicher gesehen, dass ich Social Media Zeit nicht in diesen neuen Zeitplan eingearbeitet habe. Tatsächlich sind darin pro Woche auch 6-8 Stunden dafür enthalten, weil ich hin und wieder bei meinen Kate-Projekten pausiere.
Aber trotzdem ist das weit weniger Zeit für Social Media (denke ich ...), weshalb es da auch eine wichtige Veränderung gibt:
Für den Rest des Aprils bis Mitte März wird es keine YouTube-Videos geben und auch keine zusätzlichen Blogposts hier auf meiner Website. Nur die Schreibupdates und Instagram-Posts bleiben weiterhin bestehen.
Diese Entscheidung habe ich heute kurzfristig getroffen. Bei einem Spaziergang. Und sie fühlt sich richtig an. Es war das erste Mal, dass ich nicht gegen eine solche einschneidende Veränderung angekämpft, sondern sie einfach akzeptiert habe. Vor allem die YouTube Videos haben zwar einen kleinen Unterschied in den Verkaufszahlen für meine Kate-Bücher gemacht, aber sie waren auch ein extremer Stressfaktor in den letzten Wochen.
Ich brauche einfach eine Pause davon. Nicht nur, weil ich jetzt weniger Zeit habe (zumindest sieht es danach aus), sondern auch weil ich absolut keinen Plan habe, was ich euch noch erzählen soll. Das werde ich sicher während dieses Experiments herausfinden und habe allein dadurch wahrscheinlich schon genug Material, um euch zuzutexten, wie ihr es von mir gewöhnt seid.
Wie schaut’s aus mit Veröffentlichungen?
Ich denke, da wird sich nicht viel an dem Zeitplan ändern, den ich euch hier schon vorgestellt habe. Es kann sein, dass sich Deine Seele 2 nach hinten verschiebt, weil ich letzte Woche wegen meiner Schulter davon pausieren musste, aber meine Gesundheit, körperlich wie seelisch, geht vor.
Ansonsten denke ich nicht, dass es zu großen Beeinträchtigungen kommt. Bis Samhain (31.10.) und dem geplanten Erscheinungstermin von Final Witches ist noch genug Zeit. Und mehr Veröffentlichungen habe ich mir für dieses Jahr sowieso nicht vorgenommen. Wenn ich noch ein oder zwei Kurzgeschichten fertig bekomme, wäre das wunderbar, aber in diesem Jahr gehe ich es langsam an und konzentriere mich lieber darauf, ein starkes Fundament für die Zukunft zu bauen.
Das bedeutet übrigens nicht, dass das die einzigen Projekte sind, an denen ich dieses Jahr arbeite. Im Hintergrund werde ich auch an ST, Flamme und ganz neu Projekt Efeu (Geistergeschichte à la Haunting of Hill House) arbeiten. Aber das sind 2023 Veröffentlichungen und allesamt Projekte, die noch in der Planungsphase stecken.
Nächste Schritte in meinen Projekten
Hier handelt es sich um die nächsten Schritte, an denen ich arbeiten werde. Nicht alle davon werde ich in dieser Woche schaffen, vor allem nicht mit diesem neuen System, aber feste To-Dos habe ich ja nicht mehr.
Final Witches Rohfassung fortsetzen
Deine Seele 2 finale Korrektur durchführen
Marketingplan für Deine Seele 2 erstellen
Content für Instagram und Blog vorbereiten
Produktivitätsexperiment durchführen
Wie lief eure Woche? Habt ihr eure Schreib-/Lese-/sonstige Ziele erreicht? Was habt ihr euch für die nächste Woche vorgenommen?
Schreibt’s in die Kommentare und schaut auch auf Instagram für tagesaktuelle Updates vorbei!
Ich freue mich auf euch!
eure Kate
Hallo Kate,
vor einige Monaten habe ich gelernt: Wenn sich ein Schritt zurück gut und erleichternd anfühlt, ist er meist überfällig. Ich finde es gut, dass du auf deine Gesundheit achtest. Letzten Endes ist sie das Wichtigste.
Zum Thema Schmerzen habe ich heute erst ein Video mit Übungen angesehen, dass mir sehr geholfen hat: https://youtu.be/Uver0sEhfhg
Ich habe in den letzten Jahren viel zu diesem Thema gelernt, wenn du einen Tipp brauchst, gerne melden.
Wünsche dir gute Besserung!
Gruß Milla
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