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  • AutorenbildKate S. Stark

Schreibroutine-Update | Drastische Änderungen, die ich an meiner Schreibroutine vornehme


Meine Schreibroutine ist ein ständiges Work in Progress und ändert sich stetig. Sie geht mit den Jahreszeiten, mit meinen Verpflichtungen im Leben, meiner Laune und Gesundheit.

Im Juni hatte ich viel Zeit, um über meine aktuelle Routine nachzudenken, vor allem über die Dinge, die im Moment nicht gut funktionieren. Mir das einzugestehen, war manchmal nicht leicht, aber nötig, um aus dieser aufkeimenden Blockade wieder rauszukommen und zwar langfristig.


Wie man in meiner öffentlichen Wordcount-Tabelle gesehen hat, war der Juni mein bisher schwächster Monat. Mein tägliches Ziel von mindestens 1.000 neuen geschriebenen Wörtern konnte ich nicht einhalten. Das war auch im Mai schon nicht leicht und hat mir gezeigt, dass ich meinen aktuellen Prozess etwas unter die Lupe nehmen sollte.


Im letzten Blogpost habe ich euch schon von meinen 3 Schritten erzählt, die mich aus dieser Blockade wieder herausgeholt haben und auch einige konkrete Beispiele für Änderungen an meiner Arbeitsweise gegeben.


Heute möchte ich genauer darauf eingehen und von diesen Neuerungen berichten, die ich ab jetzt für meine eigene Schreibroutine bzw. Arbeitsweise als Autorin implementiert habe.


Kleiner Hoffnungsschimmer

Falls ihr gerade selbst mitten in einer Blockade steckt oder gemerkt habt, dass ihr auf eine zusteuert: Ich habe die Kurve gekriegt, indem ich diesen drei Schritten gefolgt bin.


Durch diese Neuerungen hat sich mein Autorenalltag erheblich verbessert und meine Produktivität ist im Juli um ein ganzes Stück gestiegen.

Das zeigt auch ein Blick in die Wordcount-Tabelle: Die Zahlen vom Juni und Mai habe ich schon weit überschritten und der Monat ist noch lange nicht um, zumindest nicht, während ich diesen Artikel schreibe.


Und wenn ich das schaffe, bekommt ihr das auch hin, da bin ich mir sicher!


Schauen wir also die Änderungen an und natürlich auch kurz die Probleme, die sie nötig gemacht haben.


Kurzer Recap und die Wurzel allen Übels

Mein Hauptproblem war der Stress, den ich mir bei meinen Deadline-Projekten gemacht habe. Damit meine ich Projekte, die bereits mit einer Vorverkaufsaktion auf Amazon einen festen Erscheinungstermin haben. Diesen kann ich nicht ändern, ohne Probleme mit Amazon, aber auch mit den Lesern zu bekommen.


Dadurch hat sich beispielsweise auch ergeben, dass ich mich sehr stark auf ein Projekt (das mit der nächsten Deadline) fixiert habe, um es auf Teufel komm raus fertig zu bekommen. Eine Weile geht das bei mir gut, aber dann habe ich so etwas, das ich “Mini-Projektburnout” nenne. Wenn man eigentlich gar keine Lust mehr darauf hat, nur noch frustriert ist und lieber prokrastiniert, anstatt daran zu arbeiten.


Die wichtigste Frage für mich war in diesem Fall: Was kann ich tun, um den Deadline-Stress zu eliminieren?


Hier ist nochmal die Liste mit möglichen Lösungsansätzen, die ich damals gebrainstormt habe:

  • Keine Pre-Order mehr für meine Bücher anlegen

  • Zwischen mehreren Projekten switchen, wenn kreative Energie für aktuelles Projekt erschöpft ist

  • Komplett neues Projekt starten, um Kopf freizubekommen

  • Manuskripteinsendung bei Verlagen

  • Tabelle mit allen Projekten anlegen samt Status und nächsten Schritten, um zukünftig Überblick über alles zu haben

  • Buchreihen immer erst komplett fertigschreiben, bevor ich sie veröffentliche

  • Ein Tag unter der Woche “schreibfrei”, damit andere Projekte (v.a. Social Media) nicht liegenbleiben

  • Arbeit outsourcen z.B. an virtuelle Assistentin


Manche Maßnahmen sind etwas extrem, andere kann ich gerade finanziell nicht stemmen (z.B. die virtuelle Assistentin). Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, war mir klar, dass die drastische Maßnahme die beste ist: Indem ich einfach keine Deadlines mehr setze, komme ich auch nicht mehr in Stress.


Schauen wir uns an, wie genau sich das auf meine Arbeitsweise und zukünftige Strategie als Autorin auswirkt.


Keine Deadlines mehr!?

Diese Entscheidung (oder vielmehr Frage) liegt allen anderen Änderungen zugrunde.

Ich möchte bis zum Jahresende ausprobieren, wie es ist, ohne Deadlines kreativ zu sein.

Bis auf zwei Projekte (Trapped Witches und Schatten der Hexe), die beide schon bei Amazon in Pre-Order sind, werde ich also vorerst keine Deadlines oder feste Erscheinungstermine festlegen.


Lasst uns angucken, wie ich zu dieser Entscheidung gekommen bin …


Die problematische Ausgangssituation

Mein Leben lang schwanke ich von einem Extrem zum anderen, was Deadlines angeht. Mal funktionieren sie extrem gut, mal überhaupt gar nicht. Und in letzter Zeit hat der dadurch entstandene Stress leider immer häufiger dazu geführt, dass ich die Lust am Schreiben gänzlich verloren habe. Es war eher wie eine Qual, mich da durchzukämpfen.


Deswegen habe ich mich Mitte Juni bei einem Spaziergang gefragt, was wäre, wenn ich gar keine Deadlines mehr hätte. Damit meine ich sowohl selbst gesetzte, persönliche Deadlines, aber auch ganz konkrete wie der bereits angekündigte Erscheinungstermin, für den evtl. schon eine Pre-Order läuft.


Durch Deadlines musste ich oft verstärkt an Projekten arbeiten, an denen ich mich verausgabt hatte. Da hätte ich eigentlich zwischendurch eine Pause gebraucht, um neue Energie dafür zu schöpfen und weitere Ideen zu sammeln. Aber mit der Deadline im Nacken ging das oft nicht.


Die Folge: super viel Stress und Angst davor, den Termin nicht einhalten zu können. Und das hat oft dazu geführt, dass sich die Arbeit an diesem Deadline-Projekt hinausgezögert hat.


Anmerkung: Klar, könnte man sagen, dass bei einer Nichteinhaltung die Welt nicht untergehen würde, aber gerade Amazon ist sehr streng, wenn man zuvor festgesetzte Termine nicht einhält. Dadurch kann es passieren, dass einem als Autor dort gewisse Privilegien entzogen werden, z.B. das Recht, Vorbestellungen für die eigenen Bücher anzulegen. Für jemanden, der primär via Selfpublishing veröffentlicht, ist das mitunter desaströs.


Die große Frage bzw. These

Ich habe mich also gefragt, ob ich ohne diesen Zwang vielleicht produktiver wäre, weil meine Kreativität dann besser fließen könnte. So wäre ich auch nicht an ein einziges Projekt gebunden und könnte freier hin und her springen.


Kann ich ohne den Deadline-Zwang am Ende mehr schreiben als mit?


Genau das möchte ich bis zum Jahresende herausfinden. Ich glaube, das ist mein bisher spannendstes Experiment.


Rahmenbedingungen für das Experiment

Mir war gleichzeitig klar, dass das ohne gewisse “Regeln” sehr schnell in Chaos oder Faulenzerei ausarten könnte. Um dem entgegen zu wirken, habe ich drei Rahmenbedingungen für dieses Langzeit-Experiment festgelegt, die wir uns jetzt näher anschauen. Auch das sind Änderungen an meiner Schreibroutine bzw. generellen Strategie als Autorin.


Bedingung 1: Feste Schreibzeit pro Tag

Bis zu dieser Anpassung meiner Schreibroutine hatte ich keine feste Zeit am Tag, zu der ich mich hingesetzt habe, um nur das zu tun: zu schreiben.

Ich habe es mal hier eingeschoben, mal da, sprich, es war recht chaotisch und es gab einige Tage, an denen ich erst spät abends Zeit bzw. Lust zum Schreiben gefunden habe. Meistens auch nur, weil ich nicht schon wieder einen Null-Wörter-Tag in meiner Statistik haben wollte.


Und da das Schreiben nun mal die wichtigste Beschäftigung eines Autors ist, ohne neue Wörter gibt’s schließlich auch keine neuen Bücher, habe ich entschieden, das gleich morgens zu machen. Und zwar sofort nach dem Aufstehen. Ich gehe nur mal kurz ins Bad, koche mir einen Kaffee und dann geht’s in Schlafanzug und Bademantel an die aktuellen Rohfassungen.


Morgens stehe ich meistens gegen fünf Uhr auf, damit ich die Ruhe bei uns am Berg nutzen kann, um mich voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren. Würde ich erst später schreiben, weiß ich, dass Katzen und Gespräche mit Familienmitgliedern mir dazwischen kommen könnten. Aber so früh am Morgen ist höchstens Darcy schon unterwegs. Der Rest schläft noch, sodass ich ablenkungsfrei schreiben kann.


An manchen Tagen kann es auch vorkommen, dass ich später aufstehe, weil ich schlecht geschlafen habe oder durch das Wetter einfach zu fertig bin. Da bekomme ich dann gerade so meine 1.000 Wörter zusammen, aber immerhin schreibe ich wieder und halte meine Schreibmuskeln warm.

An anderen Tagen schaffe ich dafür weit mehr und gleiche den Wordcount so dann gut aus.


Meistens schreibe ich bis circa acht Uhr morgens, bis ich meine erste Pause einlege und etwas frühstücke. Danach geht es oft mit Überarbeiten oder Plotten weiter, aber manchmal habe ich so viel Lust aufs Schreiben, dass ich auch den restlichen Vormittag noch damit verbringe.


Meine feste Schreibzeit ist also morgens von circa fünf bis acht Uhr. Jeden Tag, auch an den Wochenenden. Ich kann einfach nicht ohne.


Bedingung 2: Beim Stocken schneller Projekte switchen

Oben hatte ich eines meiner größten Probleme schon angesprochen. Dass ich mich zu sehr auf ein Projekt fixiert habe (nämlich in der Regel das mit der Deadline) und mich auch noch gezwungen habe, daran zu arbeiten, als ich längst keine Motivation mehr dafür hatte. Das kann schon nach ein paar Tagen bei mir eintreten, wenn ich zu intensiv, und damit meine ich drei bis fünf Stunden am Tag, daran gearbeitet habe.


Dann geht die Arbeit immer langsamer voran, die Schreibsprints, die ich am Stück absolvieren kann, werden immer weniger und weniger, bis ich mich kaum noch überwinden kann, weiterzuschreiben. Dass das kein guter Nutzen meiner Arbeitszeit ist, habe ich lange schon verstanden, aber andererseits war ich so ängstlich, dass ich die Deadline nicht werde einhalten können, wenn ich mir eine Pause gönne, dass ich stur an dieser Arbeitsweise festgehalten habe.


Mittlerweile weiß ich aber, dass ich besser arbeite, wenn ich alle paar Tage (spätestens) das Rohfassungs-Projekt wechsele. Während ich von Projekt A Pause mache, um an Projekt B zu arbeiten, kann ich dabei neue Energie und Ideen für Projekt A sammeln und nach einer Weile mit neuem Elan an die Sache herangehen.


Früher, als ich noch nicht den ganzen Tag Zeit hatte, um zu schreiben, hatte ich dieses Problem weit seltener, weil ich sowieso weniger Zeit zum Schreiben hatte. Da hat es einfach keinen Sinn gemacht, so oft das Projekt zu wechseln. Ich wollte ja etwas veröffentlichungsreifes fertigbekommen. Und ich hatte zwischen meinen Schreibsessions genug Abstand durch meinen Job oder das Studium, um diese Energien für mein Projekt aufzufüllen.

Seit ich Vollzeit-Autorin bin, fehlt mir diese Art von Ablenkung, also muss ich sie eben “künstlich” erzeugen, indem ich zwischen mehreren Projekten switche.


Jetzt lautet meine Devise:

Wenn ich ins Stocken gerate oder merke, dass ich kaum noch Energie für mein aktuelles Projekt habe, wechsele ich zum nächsten.

Ja, das hat vielleicht zur Folge, dass es “scheinbar” länger dauert, bis ein Projekt abgeschlossen ist. Auf einen Kalender verteilt sind das vermutlich einige Wochen länger, aber wenn man sich die Stundenzahl anschaut, die ich für die Fertigstellung eines Projekts benötige, wird die relativ gleich bleiben. Oder sich im besten Fall sogar reduzieren, weil ich dadurch ja die Durststrecken bei den Projekten loswerde und nur daran arbeite, wenn meine Energie dafür hoch ist.


Anmerkung: Da das ein Thema ist, das mich in letzter Zeit schwer beschäftigt, möchte ich dazu noch einmal einen gesonderten Blogpost schreiben. Darin werde ich noch etwas genauer darauf eingehen, wie sich das allgemein auf mein Schreiben auswirken wird.


Bedingung 3: Pre-Order erst anlegen, wenn Buch veröffentlichungsreif ist

Wie ich oben schon gesagt habe, möchte ich externe Deadlines, wie Vorverkaufsaktionen eliminieren, andererseits auch nicht darauf verzichten.


Klingt ein bisschen widersprüchlich, stimmt’s?

Das meine ich damit:


Den Deadline-Stress eliminiere ich am Besten, indem ich eine solche Pre-Order-Aktion erst anlege, wenn das Buch mehr oder weniger veröffentlichungsreif ist. Dann liegt es vielleicht noch ein paar Wochen oder Monate bei mir rum, aber ich glaube, das hat einen weit positiveren Einfluss auf meinen Seelenfrieden als eine näher rückende Deadline, bei der das Projekt noch mitten in der Arbeit ist.


Ich möchte deshalb nicht darauf verzichten, weil es diese Pre-Order-Aktionen ein guter Weg sind, um Leser zu binden. Wenn ihnen der gerade veröffentlichte Band gut gefallen hat, sind die Chancen hoch, dass sie auch den nächsten Lesen möchten. Indem dafür schon eine Pre-Order besteht, können sie ihn sich, so zu sagen, vormerken und vergessen so nicht, dass bald der Nachfolger erscheinen wird.

Wenn ich zu lange auf ein Buch warten muss und es keine Vorbestellaktion gibt, nachdem ich den vorherigen Band gelesen habe, vergesse ich die Reihe oft. Und das möchte ich damit einfach verhindern.


Durch diese Änderung meiner Strategie kann ich auch weit entspannter in die Veröffentlichung reingehen und mir mehr Zeit fürs Marketing nehmen, weil ich nicht alles erst bis auf den letzten Drücker fertig machen muss. Ich glaube, das gibt mir in Zukunft sehr viel Kraft und Zeit zurück.


Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, dass ich eigentlich immer schon ein Buch weiter sein sollte, wenn mein neues Buch gerade erschienen ist.

Im Beispiel von Trapped Witches würde das bedeuten, dass ich bis zum Erscheinungstermin Ende Oktober auch Band 7 möglichst fertig haben sollte (mindestens die Rohfassung und ein bis zwei Korrekturrunden wären wünschenswert). Aktuell sieht es gut aus, dass ich das schaffen werde.


Ist das dann auch wieder eine Deadline?


Ein bisschen, aber weit softer, schließlich drohen mir da keine Konsequenzen von Amazon, wenn ich Band 7 bis zum Erscheinen von Trapped Witches noch nicht so weit habe. In Zukunft wird das bei mir ein ganzes Stück entzerrter sein, auch weil ich bei manchen Buchreihen eine extremere Form dieser Regel anwenden möchte, siehe nächster Abschnitt.


Bedingung 3 im Extrem: Reihen komplett fertig schreiben, bevor Band 1 veröffentlicht wird

Bei keiner Buchreihe hätte mir das mehr gebracht als bei der Deine Seele Trilogie. An anderer Stelle habe ich schon darüber geredet, dass mir beim Schreiben von Band 2, aber vor allem von Band 3 noch so viele coole Ideen und Worldbuilding-Details gekommen sind, die ich aber nicht mehr in Band 1 einbauen konnte. Der war zu diesem Zeitpunkt ja schon veröffentlicht, noch dazu bei einem Verlag.


Warum ich davon überzeugt bin

Bei Projekt Efeu wollte ich diesen Fehler nicht noch einmal wiederholen und habe beschlossen, die gesamte Reihe in einem fertig zu schreiben. Der Plot ist sehr komplex mit all den Geheimnissen und Todesfällen, die aufgeklärt werden müssen und da wollte ich einfach sicher gehen, dass ich notfalls noch Änderungen an Band 1 vornehmen kann, wenn mir beim Schreiben bessere Ideen kommen.


Das ist tatsächlich auch passiert.


Bei der Überarbeitung von Band 2 ist mir ein gutes Motiv eingefallen, das Bens Trauer und Suche nach Antworten widerspiegelt. In Band 1 habe ich dieses Detail, wenn überhaupt nur kurz erwähnt und kann nun aber nochmal zurückgehen und es so in die Geschichte einweben, damit es von Anfang an eine wichtige Rolle spielt. (Auf dieses Motiv bin ich übrigens mächtig stolz :D)


Diese Regel gilt natürlich auch für den Relaunch von der Deine Seele Trilogie, aber auch für ein anderes Buchprojekt, das ich kürzlich begonnen habe: Töchter der Dryade, eine Spin-Off Trilogie zu meiner Grey’s Halfway House Serie.


Gilt das für alle zukünftigen Buchreihen?

Natürlich gibt es auch Buchreihen, bei denen das nicht unbedingt nötig ist. Da die einzelnen Bände der Grey’s Halfway House Serie in sich abgeschlossen sind, gibt es hier nicht so viel, was ich noch hätte ändern oder einfügen müssen. Außerdem hatte ich auch hier die ersten drei Bücher fertiggeschrieben (zumindest die Rohfassungen), bevor Band 1 damals erschienen ist.


Und bei Witch’s World ist es auch nicht unbedingt nötig, weil ich hier schon sehr viele umfassende Ideen für den Verlauf der Reihe hatte, und auch eine Monster-Rohfassung von über 200.000 Wörtern, deren Kapitel ich nach und nach in die neuen Romane einstreue und ein bisschen wie Richtungsweiser verwende.


Als ich damals diese ursprüngliche Rohfassung geschrieben habe, von der ich dachte, es wäre der letzte Band, hatte ich aber beispielsweise noch nicht die Idee rund um Millas Erbe. Der Konflikt, der für sie in Band 5 beginnt und sich auch durch Band 6 zieht (Spoiler, sorry!), ist mir erst lange nach Fertigstellung dieser ursprünglichen Fassung gekommen. Aber er macht die Story um einiges spannender und lässt den Leser und mich noch ganz andere Aspekte der Nachtwelt erkunden, als ursprünglich geplant war.

Das gilt auch für einige weitere Handlungsstränge in dieser Serie.


Glücklicherweise habe ich bei Witch’s World von Anfang an so viele Brotkrumen, offene Fragen und Geheimnisse eingestreut, dass ich hier noch eine Menge Möglichkeiten für kürzere Subplots habe.


Die Kehrseite dieser Strategie

Während das zwar einerseits bedeutet, dass ich dadurch besser zusammenhängende Bücher schreiben kann - und auch weniger Stress haben werde, wenn es auf die Veröffentlichung zugeht, hat es auch eine Kehrseite. Ich habe all die Arbeit in drei oder mehr Bücher investiert, ohne wirklich zu wissen, wie diese bei meinen Lesern ankommen wird. Ob sie das überhaupt lesen wollen.


Ein Weg, wie ich das zu umgehen versuche, ist natürlich, schon vorab grob mit euch zu teilen, worum es in diesen Projekten gehen wird. Vielleicht werde ich in nicht allzu ferner Zukunft auch ein oder zwei dieser Projekte kapitelweise auf meiner Website oder Wattpad hochzuladen, um vorab Feedback zu sammeln. Oder in meinem Newsletter.


Aber am Ende hoffe ich mit dieser Strategie, mir selbst die Lust am Schreiben zurückzugeben, sodass ich nicht bloß drei oder vier Bücher im Jahr veröffentlichen kann, sondern weit mehr. Dann ist es nicht so schlimm, wenn manche davon nicht ganz so viele Leser finden. Kleinvieh macht auch Mist, vor allem wenn man viele davon im Stall hat. In meinem Fall also eine große Backlist.


Neben den ganzen Überlegungen rund um die Deadlines hatte ich aber noch zwei weitre Ideen für Änderungen, die mir auf Dauer einiges an Zeit und Energie zurückgeben werden.


Ein Admin-Pausentag pro Woche

Die erste Idee ist eine, die ich periodisch immer mal wieder aufgreife. Dass ich einen Tag in der Woche brauche, an dem ich es etwas langsamer angehe und mich eher um all die Dinge kümmere, die durch das Schreiben liegen geblieben sind. Einerseits der Haushalt, andererseits auch administrative Dinge wie meine Steuer oder auch Arzttermine.


Ich habe mich für den Freitag entschieden. Da gehen wir meistens morgens Einkaufen, wodurch mein Tag eh schon irgendwie zerpflückt ist. Oft bekomme ich es dann einfach nicht gebacken, mich wieder an meine kreativen Projekte zu setzen. (Einkaufen oder auch Besuche in der Stadt für z.B. Arzttermine strengen mich sehr an, weil ich so viele Menschen, Geräusche und Eindrücke auf einmal einfach nicht mehr gewohnt bin.)


Ab sofort werde ich den Freitag vor allem fürs Einkaufen, Putzen, Aufräumen und eben für solche administrativen Dinge nutzen. Aber ich werde dazwischen auch einfach mal ausspannen, ein bisschen Lesen, ein bisschen Zocken, und mir in meinem Tagebuch sicher auch Gedanken über die nächsten Projekte machen, die ich in der kommenden Woche angehen will.


Es ist mein Ziel, dabei auch immer eine Form des Check-Ins zu machen und die drei Schritte zu durchlaufen, die ich euch im letzten Artikel schon vorgestellt habe, einfach um zu gucken, wo es gerade gut läuft, aber vor allem wo nicht und was ich tun kann, um das zu ändern.


So kann ich mich den Rest der Woche voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren und muss mir um diesen Krams keine Gedanken machen.



Keine Verkaufszahlen unter der Woche checken

Ich kann euch nicht sagen, wie oft am Tag ich mein KDP-Dashboard öffne, um meine Verkaufszahlen anzugucken und dann wieder enttäuscht bin, wenn sie nicht da sind, wo ich sie gerne hätte. Auch das hat in den letzten Wochen durch das Sommerloch für ziemlichen Stress bei mir gesorgt.


Weil ich aber sowieso nicht wirklich etwas daran ändern kann, habe ich beschlossen, die Verkaufszahlen, wenn überhaupt, nur noch einmal pro Woche zu checken: freitags.


Der lustige Nebeneffekt war, dass sie in der Woche, in der ich das zum ersten Mal so gemacht habe, tatsächlich wieder gestiegen sind.

Vielleicht ist an Law of Attraction ja doch was dran und ich war einfach zu sehr auf die geringen Verkaufszahlen fixiert. Jetzt, da ich nicht mehr so oft und vor allem nicht mehr so negativ daran denke, erholen sie sich langsam wieder.


Indem ich sie nicht gecheckt habe, war meine Laune auch deutlich besser und ich konnte mich auch konzentrierter und intensiver dem Schreiben widmen. Und das war ja Sinn der Sache.


Nichts ist so beständig wie der Wandel

Wie ich in der Einleitung schon gesagt habe, ändert sich meine Schreibroutine stetig. Das wird sicher nicht das letzte Update sein, dass ich euch in diesem Jahr dazu gebe. Eine größere Änderung habe ich nämlich noch gar nicht in diesen Post aufgenommen und werde euch demnächst mehr dazu erzählen.


Das ist auch mein Rat an euch: Wenn ihr beim Schreiben merkt, dass etwas nicht mehr so gut funktioniert, haltet nicht auf Biegen und Brechen daran fest. Manchmal muss man gewisse Dinge auch loslassen, zum Teil für immer, manchmal auch nur für eine Weile.



 

Falls ihr noch Tipps für stressfreies Schreiben habt, schreibt sie gerne in die Kommentare, oder erzählt uns, welche Änderungen ihr gerade an eurer Schreibroutine vorgenommen habt. Inspiration für uns andere ist immer gut, weswegen ich diese Updates auch mit euch teile.


Frohes Schreiben!

eure kate


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Über Kate Stark

Schreibt Bücher und macht YouTube-Videos über ihr Autorenleben.
Liebt Social Media, Fantasy, Notizbücher und Schokolade.

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