In den letzten Wochen habe ich ein Produktivitäts-Experiment durchgeführt.
Dabei war die zentrale Frage:
Schaffe ich durch To-Do-Listen und Produktivitätstechniken wirklich mehr? Oder geht das auch anders?
Dadurch habe ich einiges gelernt, vor allem auch, dass meine Schreibroutine oder bisherige Idee davon ziemlich übertrieben und nicht umsetzbar ist.
Und, wie der Titel dieses Blogposts vermuten lässt, habe ich eine neue Routine gefunden, die mir wirklich hilft und mich jeden Tag ein bisschen weiter voranbringt.
Neugierig?
Dann solltet ihr definitiv weiterlesen und/oder das dazugehörige Schreibvideo anschauen!
Was verstehe ich unter Schreibroutine?
Die Definitionen für eine Schreibroutine sind so unterschiedlich, wie wir Autorinnen und Autoren selbst. Deswegen ist es mir wichtig, euch zu erklären, was ich darunter verstehe.
Mit Schreibroutine meine ich in diesem Blogpost nicht den kompletten Weg von erster Idee bis zum fertigen Buch, sondern das, was ich täglich tue, um mit meinem Schreibprojekt voranzukommen. In diesem Fall ist es speziell auf die Rohfassung bezogen. Also auf das tatsächliche Schreiben eines Buchs. (Na ja, ein bisschen Planen und Korrigieren ist auch dabei, wie ihr gleich sehen werdet.)
Wie ich mir meine Schreibroutine vorgestellt habe?
Als ich zurück in die Selbstständigkeit bin, beziehungsweise auch schon die Monate davor, als ich mich darauf vorbereitet habe, hatte ich gewisse Erwartungen an mich und meine Schreibroutine als Vollzeit-Autorin.
Ich dachte, ich müsste die ersten beiden Jahre so richtig ranklotzen, jeden Tag zehn Stunden ackern und schreiben was das Zeug hält. Ich hatte sogar ein Plan mit Excel-Tracker und Wandposter, wie ich über die ersten Monate hinweg mein Schreibpensum erhöhen und am Ende täglich (TÄGLICH!) 10.000 Worte schreiben werde.
Und während es richtig und wichtig ist, gerade in der Anfangsphase, viel zu schreiben und zu produzieren, schließlich wollen wir davon leben, war dieser Denkansatz mehr als toxisch. Ich hatte mir schlichtweg zu viel vorgenommen, zu hohe Erwartungen an mich gesetzt, und war entsprechend enttäuscht und wütend auf mich selbst, weil ich es nie geschafft habe, diese Ziele einzuhalten.
Damals (also bis vor knapp vier Wochen) dachte ich, dass diese harte Arbeit, dieses krasse Pensum einfach nötig ist, um mich am Markt zu etablieren. Dass ich das tun muss, damit ich in zwei bis drei Jahren zu meiner Traum-Schreibroutine übergehen kann, die viel entspannter ist.
Am Ende hat dieser ursprünglich gar nicht so schlechte Ansatz mit “jeden Tag schreiben” dazu geführt, dass ich kaum noch geschrieben habe, definitiv nicht jeden Tag und erst recht nicht 10.000 Worte.
Deswegen war es so wichtig für mich, einen Schlussstrich darunter zu ziehen und alles, was ich je übers “Produktivsein” wusste, auf den Kopf zu stellen.
Meine Traum-Schreibroutine
Schon immer war es mein Traum, einfach zu schreiben. Jeden Tag. Geschichten zu erzählen, neue Welten zu erschaffen, ganz ohne Druck, ohne Angst vor den Meinungen anderer oder Geldnöte.
Und das ist immer noch mein Traum, aber lange Zeit habe ich gedacht, dass ich davor erst leiden und schuften muss. Der Klassiker mit dem Künstler, der am Hungertuch nagt und sein letztes Hemd verkaufen würde, um diesen Traum irgendwann wahr zu machen.
Natürlich hatte ich auch eine Traum-Schreibroutine. Morgens aufstehen, den PC hochfahren und erstmal durchgehen, was ich am Tag davor geschrieben habe. Zwischendurch vielleicht ein paar Notizen für zukünftige Kapitel machen, und dann einfach mit dem Schreiben loslegen. Bis zum Mittagessen, wenn es gut läuft danach vielleicht noch mehr schreiben oder den Rest des Tages mit Lesen verbringen.
Social Media und Co. kam in diesem Traum erst gar nicht mehr vor. Dafür lange Spaziergänge durch die Natur und viele Stunden in unserem wirklich schönen Garten, Papa Stark sei Dank!
Aber aus irgendeinem Grund dachte ich, dass ich das jetzt noch nicht verdiene. Ich habe schließlich noch nicht gelitten wie manche andere Schriftsteller. Noch nicht genug Bücher veröffentlicht, noch nicht das richtige Schreibeinkommen erreicht, um mir das erlauben zu dürfen.
Während meines “Produktivitästexperiments” hat sich aber genau das etabliert. Zumindest der tägliche Schreibprozess. Und damit fahre ich weit besser als mit allen anderen Plänen und Routinen, die ich vorher ausprobiert habe. Seit fast drei Wochen (Stand 13.05.) schreibe ich jeden Tag an meiner aktuellen Rohfassung (Final Witches). Davor habe ich alle paar Tage daran gearbeitet und es hat sich nur so gezogen. Jetzt fällt es mir wirklich leicht, daran zu arbeiten und alles nur, weil ich mir endlich erlaubt habe, so zu schreiben, wie ich es schon immer wollte.
Aber wie genau sieht das denn nun aus?
Die drei Grundprinzipien meiner neuen Schreibroutine
Um meine Schreibroutine besser zu verstehen, ist es sinnvoll, euch erst einmal die drei Prinzipien zu erklären, die dieser zugrunde liegen. Diese geben meiner Schreibzeit eine Struktur und eine Richtung, was wirklich wichtig ist für jemanden wie mich, der sich entweder zu sehr in den Details verliert oder niemals anfängt.
Prinzip # 1: Pomodoro-Technik
Das ist eine der wenigen Produktivitätstechniken, die ich beibehalten habe. Oder neu für mich entdeckt habe, würde ich eher sagen. Bisher habe ich diese Technik komplett falsch angewendet und erst durch mein Experiment entdeckt, wie gut sie eigentlich ist, um fokussiert zu arbeiten.
Grob erklärt, funktioniert die Technik folgendermaßen:
Ich schreibe in Sessions, die jeweils 25 Minuten lang sind. Nach jeder Session mache ich fünf Minuten Pause (am besten weg vom PC/Arbeitsplatz) und starte dann die nächste. Insgesamt führe ich vier solcher Sessions nacheinander durch, ehe ich eine länger Pause einlege.
Während einer solchen Pomodoro-Runde arbeite ich nur an einem Projekt und meist auch nur an einer einzigen Aufgabe, ohne Ablenkung, ohne Abwanderung auf YouTube oder längere Unterbrechungen durch eine Minecraft-Session. (Ja, ich bin süchtig nach diesem Spiel und das ist okay.)
Anmerkung: In den nächsten Wochen werde ich einen gesonderten Blogbeitrag zur Pomodoro-Technik schreiben und warum sie plötzlich so gut für mich funktioniert. Falls euch das interessiert, solltet ihr mir auf Instagram und YouTube folgen, um den Beitrag nicht zu verpassen!
Prinzip # 2: Festes, machbares Wordcount-Ziel für jeden Tag
Ja, ja, ich weiß, ich habe vor einige Zeit gesagt, dass ich meinen Wordcount nicht mehr zählen werden. Aber wie ihr oben schon gesehen habt, hat sich das in eine ziemliche Obsession gesteigert. 10.000 Worte am Tag? Jeden Tag? 365 Tage im Jahr? No way!
2.000 Worte sind da schon eher machbar für mich. Und, um genau zu sein, habe ich das in den letzten drei Wochen fast immer geschafft. Oder zumindest meine vier Pomodoro-Sprints durchgeführt.
Mir ein tägliches Ziel von 10.000 Worten zu setzen, hat mich eher gehindert, statt mir zu helfen. Aber 2.000 Worte sind einfach. Selbst an Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, kann ich das schaffen. Habe ich sogar vorletzte Woche, als ich einen längeren Migräneanfall hatte. Und es ist besser als die paar Worte, die ich mit meiner unrealistischen Vorstellung geschafft habe, bevor ich ganz einfach aufgegeben habe, weil es einfach nicht machbar war.
Der Deal, den ich mit mir eingegangen bin, ist folgender: Ich versuche jeden Tag diese 2.000 Worte zu erreichen. Sobald das geschafft ist und es mir nicht so gut geht, kann ich aufhören. Oder ich schreibe weiter. Heute (13.05.) sind beispielsweise 2.600 Worte zusammengekommen. Für manche Berufsautoren ist das vielleicht nicht viel, aber für mich schon auf lange Sicht gesehen.
Habt ihr Lust auf ein bisschen Mathe? Wenn nicht, könnt ihr den nächsten Abschnitt auch überspringen und hier weiterlesen.
Schaut man sich das ganze mal in Zahlen an, ist es wirklich erstaunlich, wie viele Wörter so in einem Jahr zusammenkommen.
730.000 neue Wörter pro Jahr, würde ich jeden Tag daran arbeiten (also wirklich sieben Tage die Woche).
626.000 neue Wörter, wenn ich mir einen Tag in der Woche freinehmen würde (z.B. Sonntag).
566.000 neue Wörter, wenn ich zusätzlich zu einem freien Tag pro Woche auch noch 30 Tage Urlaub einplane.
Das ist echt eine ganze Menge, oder?
Zum Vergleich: Meine Bücher sind in der Regel an die 90.000 Worte lang, was bedeutet, dass ich pro Jahr zwischen 6 bis 8 Bücher schreiben könnte, also die Rohfassungen davon.
What? Als ich mir das ausgerechnet hatte, habe ich erstmal schlucken müssen. Das ist mehr, als ich bisher zustande gebracht habe.
Und das Beste: Es dauert vielleicht zwei Stunden am Tag, um meine 2.000+ Worte zu erreichen. Mehr nicht, selbst wenn ich einen schlechten Tag habe. Mit verrückten Wortzielen, wie ich sie zuvor hatte, habe ich oft eine Schreibflaute produziert, die mir am Ende noch mehr Worte gekostet hat. Mag sein, dass ich es geschafft habe, an einem Tag 10.000 Worte zu schreiben. Aber was nützt mir das, wenn ich dafür eine Woche lang platt bin und kein einziges neues Wort zustande bringe. Versteht ihr, was ich meine?
Kein Wunder, dass bekannte Autoren wie Stephen King darauf schwören, 2.000 bis 3.000 Worte am Tag zu schreiben. Ich gehöre nun auch zu ihnen.
Prinzip # 3: Lang lebe das Plantser-tum!
Okay, okay, ich glaube, ich sollte erstmal erklären, was ein Plantser ist.
Das Wort setzt sich zusammen aus Planner und Pantser, den zwei Extremen auf der Schreiberskala.
Planner planen ihre Bücher, oft minutiös, wie der Name vermuten lässt. Früher habe ich mich dazu gezählt, bin jetzt aber eine bekennende Plantserin. Beispiele für Planner sind Brandon Sanderson oder auch Leigh Bardugo (bis zu einem gewissen Punkt).
Pantser dagegen sind die Autoren, die einfach darauf losschreiben, wobei sie oft nur vage eine Idee haben, wohin sie diese Geschichte führen wird. Stephen King oder George R.R. Martin gehören da dazu.
Und Plantser sind die Mischform aus diesen beiden Autorentypen. Diejenigen, die ein bisschen planen, dann schreiben, dann wieder etwas planen und so weiter und so fort.
In meinem Fall heißt das konkret, dass ich bis zu einem gewissen Grad die Gesamthandlung plane und dann in die Geschichte eintauche.
Zu Beginn jedes Schreibprojekts brainstorme ich die wichtigsten Events, dann, nach einer ganzen Menge Worldbuilding, plane ich die ersten paar Kapitel und schreibe sie. Währenddessen kommen mir neue Ideen für die nächsten Kapitel, ich plane sie, schreibe weiter und wiederhole diesen Kreislauf, bis das Buch schließlich fertig ist.
Und dieser Kreislauf von Planen und Schreiben ist genau das, was während meiner neuen Schreibroutine passiert.
Wie sieht meine neue Schreibroutine nun wirklich aus?
Jeden Tag ein bisschen anders, aber trotzdem irgendwie ähnlich. Die Schreibzeit bleibt immer gleich. Zwei Stunden, unterteilt in vier 25-Minuten-Sessions. Manchmal lasse ich aber auch die vierte weg, wenn ich die 2.000 Worte schon erreicht habe oder es mir einfach nicht gut geht.
Ich starte eigentlich immer die erste Session damit, das, was ich am Vortag geschrieben habe, durchzugehen und zu korrigieren. Oft kommen da nochmal ein paar hundert Worte zusammen, weil ich neue Details einfüge oder manche Stellen noch mehr ausformuliere.
Danach springe ich meistens gleich ins Schreiben der nächsten Punkte in meiner Outline, bis der erste Sprint vorbei ist.
Sollte ich mal keine neuen Kapitel geplant haben, hole ich das an diesem Punkt meiner Schreibsession nach. Für ein Kapitel brauche ich zwischen ein bis zwei Sessions, aber da sie lang sind (im Schnitt 3.000 bis 5.000 Worte), reicht das oft wieder für ein paar Tage.
Ich versuche aber zu vermeiden, dass mir das Schreibmaterial ausgeht und lege nach den ersten beiden Sessions meistens eine Planungseinheit ein, bevor ich wieder zum Schreiben übergehe.
Es ist also ein bisschen Kuddelmuddel, wie ihr sehen könnt, aber es funktioniert. Seit ich diese neue Schreibroutine etabliert habe (am 25.04.), habe ich tatsächlich an 17 von diesen 19 Tagen geschrieben.* Insgesamt sind so 32.000+ Worte zusammengekommen, bei einem täglichen Durchschnitt von 1.700 Worten. Dass es weniger als 2.000 Worte sind, liegt daran, dass ich an planungsintensiven Tagen weniger Zeit zum Schreiben habe und so nicht ganz auf die 2.000 Worte komme.
Mein niedrigster Wordcount (mal abgesehen von den zwei 0-Tagen am Anfang) waren 949 Wörter; mein höchster 2.739.
Und all das innerhalb von 1,5 bis 2 Stunden. Nicht schlecht, würde ich sagen.
*Am Anfang hatte ich das Schreiben noch nicht priorisiert und erst spät am Tag damit begonnen. Mittlerweile ist es das erste, was ich tue.
Hilfsmittel und Tipps
Falls ihr das ähnlich für eure Schreibroutine umsetzen wollt, möchte ich an dieser Stelle noch kurz ein paar Tipps und Hilfsmittel mit euch teilen, die es mir leichter machen, das mit den 2.000 Worten durchzuziehen und die Wörter zu zählen, ohne dass mir welche durch die Lappen gehen.
Smartwatch-Timer
Seit Ende 2021 habe ich eine Smartwatch und liebe sie, weil sie so minimalistisch und doch so praktisch ist. Früher habe ich immer den Timer auf dem Handy genutzt, war dabei dann aber allzu oft abgelenkt von Textnachrichten oder sonstigen Benachrichtigungen. Meine Selbstbeherrschung, was das angeht, ist einfach nicht die beste.
Der Timer an meiner Smartwatch ist deshalb super hilfreich. Ich kann ihn einstellen, wie ich will, und er beginnt leise zu vibrieren, wenn die Zeit um ist (das ist jetzt übrigens auch mein Wecker. So viel sanfter und entspannter, als das Gedudel aus dem Radio oder dem Handy …)
Einziges Manko: Man kann sich keine festen Timer einstellen, also z.B. 25 Minuten für die Schreibsession, 5 Minuten für die kleinen Pausen und 60-120 Minuten für die längeren Pausen.
Alternativen: Handytimer, App/Website auf dem PC, Küchenuhr (danach wurde die Pomodoro-Technik übrigens benannt, weil die Küchenuhr wie eine Tomate ausgesehen hat).
Schreiben priorisieren
Seit Start meines Produktivitätsexperiments habe ich festgestellt, dass es für mich am besten ist, wenn ich sofort mit dem Schreiben starte und nicht erst noch an Social Media, dem Pseudonym oder einem anderen Projekt arbeite. Heißt, nach meiner kurzen Morgenroutine geht es gleich mit der ersten Tasse Kaffee an die Rohfassung.
Danach habe ich auch immer das Gefühl, etwas geschafft zu haben und kann mich auch auf die anderen Projekte besser konzentrieren, schließlich hatte ich schon dieses eine Erfolgserlebnis. Warum dann nicht noch ein zweites oder drittes, wenn ich die anderen beiden Pomodoro-Runden absolviert habe?
Das habe ich übrigens auch schon während der Brotjob-Zeit im letzten Jahr gemacht, bin teils schon um vier Uhr morgens aufgestanden, um vor der Arbeit noch ein bis zwei Stunden schreiben zu können, damals noch fürs Pseudonym, aber das war die produktivste Zeit des Tages für mich.
Mein einfaches Wordcount-System
Nachdem ich immer erst das Geschriebene vom Vortag korrigiere, war es am Anfang schwierig, auch diese Wort mit einzurechnen. Oft kommen dabei zwischen 100 und 400 neue dazu, also nicht gerade wenig.
Deswegen bin ich ziemlich schnell dazu übergegangen, mir für jeden Tag den Start-Wordcount aufzuschreiben, bevor ich überhaupt irgendetwas anderes in dem Dokument mache.
Nach jeder Session, in der ich daran gearbeitet (und nicht bloß geplant habe), zähle ich wieder die Worte und rechne die Differenz aus, addiere sie (falls vorhanden) mit der Differenz der vorherigen Session, um so einen Zwischenstand für meinen Wordcount zu bekommen.
Den Zwischenstand zu errechnen, ist sicher nicht notwendig. Theoretisch könnte ich auch einfach die Differenz zwischen dem Startwordcount und dem nach der letzten Session errechnen, aber die Zwischenergebnisse motivieren mich einfach, weil ich so sehen kann, wie viel ich schon geschafft habe und wie viel mir ungefähr noch fehlt.
Für die Nachverfolgung verwende ich nur ein Blatt Papier, siehe Foto, und die Rechner-App auf meinem Laptop.
Für mich ist das leichter, als immer im Auge zu behalten, wo ich bei einer Session begonnen und aufgehört habe. So habe ich früher meine geschriebenen Worte gezählt, indem ich den entsprechenden Textabschnitt markiert und dann die Wörter gezählt habe. Dabei sind allerdings oft einige unter den Tisch gefallen. Beispielsweise, das was bei der Korrektureinheit dazugekommen ist, oder wenn ich mitten im Schreiben in die Absätze der vorherigen Session gesprungen bin, um dort etwas zu ergänzen. So habe ich das besser im Blick und für mich funktioniert es.
Alternativen: Pacemaker (Website), Excel-Spreadsheets oder Google Tabellen - falls ihr es lieber digital mögt
Farbtracker zur Motivation
Im Mai neu dazugekommen, ist auch ein Farbtracker. Das ist eine Tabelle, die ich in Excel erstellt und ausgedruckt habe. Für jeden Tag gibt es ein Feld, das ich entsprechend ausmale, je nachdem wie viele Worte ich an diesem Tag zusammenbekommen habe.
Habe ich z.B. 2.200 Worte geschrieben, male ich es lindgrün aus, bei 1400 Worten dafür blau, etc.
Mich motiviert das doppelt. Einerseits, weil ich so sehen kann, wann ich mein 2.000-Wörter-Ziel eingehalten oder sogar überschritten habe, andererseits aber auch, weil ich so sehe, dass ich jetzt schon X Tage hintereinander jeden Tag geschrieben habe und diese Erfolgsserie nun nicht brechen will, egal wie uninspiriert und unmotiviert ich mich an diesem Tag fühle.
Oft setze ich mich dann für eine Session hin und halte dann doch bis zum Ende durch, weil ich nach den ersten 25 Minuten in den Flow gekommen bin. Für mich ist heute Tag 13 dieser Erfolgsserie und ich habe vor, diese noch lange fortzusetzen. Auf Instagram werde ich in Zukunft immer mal wieder meine Meilensteine auf diesem Farbtracker mit euch teilen.
Und außerdem mag ich die Farben :)
Genug Schlaf
Eine Sache, die ich in dieser Woche extrem merke, ist, dass sich mein Schlafverhalten wirklich stark auf meine Produktivität auswirkt. Diese Woche ist ESC-Woche und als eingefleischter Eurovision-Fan habe ich natürlich auch die Halbfinals geschaut. Und die starten blöderweise immer dann, wenn ich eigentlich ins Bett gehen würde.
Meisten habe ich dann an die fünf Stunden Schlaf bekommen, definitiv zu wenig für mich, um mich optimal auf meine Arbeit zu konzentrieren. Aber das sind wirklich die wenigen Ausnahmen, die ich mache.
Normalerweise bekomme ich genug Schlaf, gehe gegen 21 Uhr ins Bett und stehe morgens um 6.30 Uhr auf, damit ich ab sieben wieder am Schreibtisch sitzen und die nächste Schreibrunde starten kann.
Zwischenüberschriften im Text
Wahrscheinlich ist es Overkill, aber für jeden Tag, den ich an meinem Projekt arbeite, erstelle ich zwei Zwischenüberschriften, z.B. 13.05. Start / 13.05. Ende. Dazwischen packe ich den Text, den ich an diesem Tag geschrieben habe.
Das tue ich nicht etwa, um den Wordcount zu errechnen, sondern um am nächsten Tag genau diese Stelle wiederzufinden, um sie zu korrigieren. Theoretisch könnte ich auch einfach einen Kommentar hinterlassen, aber in der Dokumentenstruktur zu sehen, wie lange ich für manche Kapitel gebraucht habe … Irgendwie gefällt mir das :D
Das waren vermutlich einige Informationen mehr, als ihr von einem Blogpost über meine Schreibroutine erwartet habt, aber es hat einen Grund, warum ich so ausführlich war.
Ich wollte damit zeigen, dass es ein Prozess ist, die richtige Routine für sich zu finden.
Indem ich beschreibe, wie ich früher über Schreibroutinen gedacht habe, wie ich verschiedene Methoden ausprobiert und schließlich bei meiner aktuellen Version gelandet bin, hoffe ich, euch dazu zu inspirieren, auch selbst mal etwas Neues oder anderes auszuprobieren.
Und ja, jetzt kommt wieder mein Standardspruch: Denkt daran, dass das, was für mich funktioniert, für jemand anderen eher hinderlich sein könnte, und umgekehrt.
Außerdem bin ich der Überzeugung, dass sich Routinen im Lauf der eigenen Autorenkarriere verändern. Vielleicht stelle ich euch in einem halben Jahr eine neue Version vor mit weiteren Tipps und Tricks, die mir helfen, noch mehr aus diesen zwei Stunden herauszuholen.
Aber im Moment war’s das. Das ist alles, was meine neue Schreibroutine ausmacht.
Wie sieht eure Schreibroutine aus? Welche Hiflsmittel nutzt ihr? Habt ihr auch ein festes Wordcount-Ziel oder ein Zeitziel wie ich?
Schreibt es gerne in die Kommentare oder lasst es mich via Instagram wissen!
Ich freue mich auf euch!
eure kate
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